England 1933:
Edie ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrer Familie auf dem Land. Sie führen
einen klassischen Bauernhof mit Weizen und Gerste, sind abhängig von den
Jahreszeiten und dem Wetter. Als die Journalistin Connie in den Ort kommt, um
für eine Zeitung über das traditionelle Landleben zu schreiben, rüttelt sie
Edie auf und zeigt ihr, was jenseits ihrer begrenzten Welt sein könnte. Doch
sie stiftet auch Unfrieden und stört gewohnte Abläufe. Der Sommer wird kein
typischer Sommer für Edie und ihre Familie, und doch ist die immer gleiche
Arbeit zu erledigen.
„Vom Ende eines
Sommers“ von Melissa Harrrison ist ein Roman, der von der ersten Seite an
fasziniert. Edies Gedanken und Erfahrungen berühren einen beim Lesen sofort und
ihre Naivität und Unerfahrenheit sind bedrückend und gleichzeitig so typisch
für die Mädchen ihrer Zeit. Mich hat die Autorin mit ihrer wunderschönen
Sprache sofort in die Geschichte hineingezogen und ich wollte immer wieder zu
Edie in ihre Welt abtauchen. Die Journalistin Connie ist hingegen eine
kontroverse Figur, die den Ort gewaltig aufmischt. Doch auch sie strahlt gerade
was die Landarbeit betrifft eine unfassbare Naivität aus, wie sie bei Edie in
Bezug auf die Liebe und das Leben allgemein zu finden ist. Hier treffen sich
die beiden so unterschiedlichen Figuren wieder und es schließt sich der Bogen
um die ganze Geschichte.
Die gesamte Konstruktion ist so gelungen und in
sich stimmig, dass man die Autorin nur beglückwünschen kann. Ihr ist mit „Vom
Ende eines Sommers“ ein wunderschöner, fast schon poetischer Roman gelungen,
der einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
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