In Schorlaus Krimi bricht eine Bundestagsabgeordnete auf dem Weg zum Rednerpult im Bundestag tot zusammen. Sie war eine ruhige Hinterbänklerin und sollte eigentlich nur verkünden, was längst hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wurde. Eine Gesetzesänderung, die die Privatisierung der Wasserversorgung ermöglichen sollte. Die Diagnose lautet Herzinfarkt, doch die Großmutter der Abgeordneten glaubt nicht an das Ergebnis der Obduktion. Sie beauftragt den Privatermittler Georg Dengler damit, herauszufinden, was wirklich hinter dem Tod von ihrer Enkelin steckt. Und den kostet es einiges an Arbeit, die Zusammenhänge aufzudecken.
Dieser Krimi von Wolfgang Schorlau ist der bisher wohl brisanteste und realste Krimi um Georg Dengler. Der Kampf um die Wasserversorgung in der Dritten Welt, die Angst vor schlechter Wasserqualität durch die Privatisierung und die eiskalte Geldmacherei mit dem höchsten Gut der Erde lässt es einem manchmal kalt den Rücken runter laufen, muss man doch nur die Tagesschau gucken oder die Tageszeitung lesen um zu sehen, wie real diese Geschichte ist. Die Recherchearbeit von Schorlau ist an vielen Stellen fundiert zu erkennen und manchmal weiß man nicht, ob man sich noch in einem fiktiven Krimi oder in einer realen Geschichte bewegt. Wie viel Realität in „Fremde Wasser“ wirklich stattfindet, erläutert der Autor wie immer in seinem Nachwort, und dieses Mal muss man wirklich Angst bekommen, den fiktiv ist nicht wirklich viel an der Handlung. Um so deutlicher wird, wie viel Macht in diesem Bereich bei großen Energiekonzernen liegt und dass viele für das große Geld vielleicht immer wieder über Leichen gehen würde.
Ein beängstigend realer Krimi, der so aktuell ist, wie Wolfgang Schorlau selbst es sich vielleicht nicht vorgestellt hätte.
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