Bruno, Chef de
police, muss in einem kniffligen Fall ermitteln. In Afghanistan wird ein
autistischer Junge aufgegriffen, der aus Saint-Denis kommt und den Bruno von
Kindesbeinen an kennt. Jetzt soll er als Terrorist nach Frankreich ausgeliefert
werden und unter anderem Bruno soll sich um ihn kümmern. Doch es gibt auch
Leute, die den Jungen aus dem Weg räumen wollen und vor Mord keineswegs
zurückschrecken. Ge- meinsam mit einem Team von verschiedenen Sicherheitsleuten
und Psychologen hat er eine schwierige Aufgabe: er muss den Jungen vor Feinden
schützen und gleichzeitig herausfinden, ob der Junge wirklich als Terrorist in
Afghanistan an Anschlägen beteiligt war.
Martin Walker
entführt uns wieder ins Périgord und schafft ein wunderbares Gleichgewicht
zwischen einem spannenden Kriminalfall und seiner lebensfrohen Beschreibung der
Lebensart in Saint-Denis. Der Fall ist äußerst aktuell und wird besonders
spannend dadurch, dass eine Moschee in Mittelpunkt rückt und verdächtigt wird,
junge Menschen gezielt in den Terror geschickt zu haben. Die Problematik, dass
Radikalisierung teilweise in den Moscheen in westlichen Ländern stattfindet,
begegnet einem auch heute oft in den Zeitungen, doch dieser Fall ist besonders,
denn der Junge ist Autist und erwachsenen Leitfiguren damit besonders
ausgeliefert. Sein Genie beim Bauen und Reparieren von Dingen wurde für den Krieg
ausgenutzt. Walker beschreibt diesen Fall sehr realistisch und nachvollziehbar,
gleichzeitig ist das Buch keinesfalls schwer oder behäbig, sondern immer noch
leicht lesbar und sehr unterhaltsam. Dies liegt auch am hervorragenden
Personal, dass die Geschichte vorantreibt und durch sehr unterschiedliche
Charaktere sehr abwechslungsreich daherkommt.
Wer sich einmal
in Martin Walkers Romane um Bruno, Chef de police verliebt hat, wird auch hier
wieder voll auf seine Kosten kommen. Und wer Walkers Krimis noch nicht kennt,
dem kann ich sie nur ans Herz legen, denn er schafft mit seinen Büchern eine
ganz besondere Atmosphäre, die ich von keinem anderen Krimiautor kenne und die
einen als Leser einfach einsaugt in seine Romane und nicht wieder loslässt, bis
die letzte Zeile gelesen ist.
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