Tom Hanks kannte
ich bisher nur als Schauspieler. Der Piper Verlag hat jetzt seine Erzählungen auf
Deutsch unter dem Titel „Schräge Typen“ veröffentlicht, eine Sammlung
unterhaltsamer Geschichten voller skurriler Persönlichkeiten und immer dabei –
eine Schreibmaschine, mal in der Haupt- und mal in der Nebenrolle.
Wenn
Hollywood-Schauspieler sich plötzlich berufen fühlen, Autoren zu werden, bin
ich erst einmal skeptisch. Doch Tom Hanks fesselt einen von der ersten Seite an
mit seinen Figuren, die immer ein bisschen schräg daherkommen, aber einem
schnell ans Herz wachsen, „schräge Typen“ eben, wie der Titel schon sagt. Hanks
ist ein großartiger Beobachter und Menschenkenner, der die Charaktere auch auf
wenigen Seiten bis in kleinste Details ausarbeitet und einen so mitnimmt auf die
kleinen Reisen, auf die er seine Figuren schickt. Egal ob in Zukunft,
Vergangenheit oder Gegenwart, es passiert viel Spannendes und Unvorhergesehenes
in den kleinen und großen Abgründen der menschlichen Seele, mit ihren
Hoffnungen und Träumen, an denen sie uns so unvoreingenommen teilhaben lassen,
dass man sich selbst schnell als Teil der Geschichte fühlt. Und so ist man dann
nach den wenigen Seiten immer ein bisschen traurig, die Figuren schon nach
einer kurzen Erzählung wieder ziehen lassen zu müssen. So gerne hätte ich mehr
über sie erfahren, wie es weiterging mit ihnen, was das Leben noch für sie
bereithielt. Bis die nächste Geschichte beginnt und man wieder in diesen
kleinen Sog gezogen wird und eine neue spannende Reise beginnt.
Mir hat Tom
Hanks Erzählungsband „Schräge Typen“ unglaublich gut gefallen. Es ist ein Buch,
das man immer wieder hervorholen kann, bei jeder Lektüre wird man in den
Figuren und Geschichten noch etwas Neues entdecken. Sollte er auf die
Schauspielerei keine Lust mehr haben, kann Tom Hanks meinetwegen nur noch
schreiben. Ein Roman von ihm würde mich wirklich interessieren!
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