Isabelle Bonnet, ehemalige Leiterin einer Pariser Spezialeinheit, hat sich in ihrem Geburtsort Fragolin niedergelassen und soll dort mit ihrem chaotischen und gleichzeitig scharfsinnigen Mitarbeiter alte Fälle lösen. Gleich zu Beginn stößt sie auf einen alten Mord mit einer neuen Spur und plötzlich scheinen einige aktuelle Mordfälle auch in das Muster zu passen. Sie muss in einem sensiblen Bereich ermitteln und schafft es, das Vertrauen der Zeugen zu gewinnen - und den gesamten übergeordneten Polizeiapparat in Toulon zu verärgern.
Die Kommissarin ist ein eigenwilliger und dennoch sympathischer Charakter, das Zusammenspiel mit ihrem Assistenten Appollinaire ist überaus unterhaltsam und die Beschreibung von Land und Leuten der Provence geben dem Buch die besondere Stimmung, die die Lektüre so unterhaltsam und kurzweilig macht. Dabei schafft der Autor Pierre Martin es, einen sehr spannenden Kriminalfall mit dem etwas beschaulichen Ton eines klassischen Regionalkrimis zu verknüpfen, was mir besonders gut gefällt. Beim Lesen des Buches fühlt man sich selbst zum Teil, als wäre man im Urlaub und würde sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, um im nächsten Moment mit Isabelle an einem Kriminalfall zu knobeln, der bereits Jahre alt ist.
Mir hat „Madame le Commissaire und die späte Rache“ ausgesprochen gut gefallen, die Charaktere machen viel Freude und die Krimihandlung ist längst nicht so trivial, wie es bei regional geprägten Krimis häufig der Fall ist. Ein äußerst gelungenes Buch, nicht nur für den Sommerurlaub sondern auch perfekt geeignet, um das Wintergrau zu vertreiben.
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