Als Gina und Seán sich das erste Mal sehen, ist es auf einer Gartenparty und hat eigentlich keine weiteren Folgen. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick und auch keine unglaubliche Anziehung, die die beiden verspüren. Gina ist verheiratet, Séan ebenfalls, zudem hat er eine Tochter, Evie. Doch schon als sie sich das nächste mal auf einer Konferenz treffen, schlafen sie miteinander, und so beginnt ihre Affäre, die Jahre dauert und zwischen Liebe, Schmerz und Leidenschaft schwankt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Gina, die sich an ihre Affäre erinnert und dabei scheinbar wahllos von verschiedenen Stationen ihrer Beziehung berichtet und sich dabei an keine chronologische Ordnung hält. Mal ist sie am Beginn der Geschichte, dann wieder scheint sie in der Gegenwart zu sein. Über allem schwebt immer die Frage danach, was diese Beziehung, diese Affäre der beiden eigentlich ist. Ist es nur Ablenkung? Ist es doch Liebe, wie Gina an einer Stelle sagt? Oder ist es Sex und der Wunsch etwas Neues, Verbotenes zu probieren?
Anne Enright lässt Gina diese Geschichte manchmal hochemotional und an anderen Stellen wieder so kühl und distanziert erzählen, dass es schwer ist, die Charaktere zu packen und sich ein wirkliches Urteil zu erlauben. Fasziniert beobachtet man sie bei ihrem Tun und fragt sich, was die beiden eigentlich zusammenhält. Denn im Verlauf der Zeit wird immer deutlicher wie ungesund die Beziehung für Gina ist, in was für eine starke Abhängigkeit sie sich von Seán begeben hat und wie diese Abhängigkeit sie gleichzeitig immer einsamer werden lässt.
Anne Enright lässt Gina diese Geschichte manchmal hochemotional und an anderen Stellen wieder so kühl und distanziert erzählen, dass es schwer ist, die Charaktere zu packen und sich ein wirkliches Urteil zu erlauben. Fasziniert beobachtet man sie bei ihrem Tun und fragt sich, was die beiden eigentlich zusammenhält. Denn im Verlauf der Zeit wird immer deutlicher wie ungesund die Beziehung für Gina ist, in was für eine starke Abhängigkeit sie sich von Seán begeben hat und wie diese Abhängigkeit sie gleichzeitig immer einsamer werden lässt.
Wir verbringen unsere Abende nicht in Restaurants und dinieren auch nicht mehr bei Kerzenlicht, meist essen wir nicht einmal gemeinsam. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Dass keine Quittungen abgeheftet werden müssen oder dass es keine schiefen Küchenschränke mehr gibt oder dass Seán beim Betreten eines Zimmers die kleine Wandleuchte anknipst, statt auf den Schalter für das Deckenlicht zu drücken. Seán existiert. Er kommt, er geht.(S. 240)
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