Montag, 26. Dezember 2011

Anne Hertz "Wunschkonzert"


Stella Wundermann ist bei einer kleinen Plattenfirma zuständig für die Künstlerverträge, sie hat eine kleine Wohnung in Hamburg und eine anstrengende Mutter in Bremen. Eigentlich verläuft ihr Leben in geregelten Bahnen, mit den Reeperbahnjungs hofft sie, bald einen großen Coup unter Vertrag nehmen zu können und ihre Karriere weiter voranzutreiben. Doch plötzlich erklärt ihr Chef, dass die Firma an einen Konkurrenten verkauft wird und ihr neuer Vorgesetzter schickt alle Mitarbeiter zwecks Teambuilding in eine Jugendherberge in der Lüneburger Heide. Mit dabei ist auch Martin, ihr größter Konkurrent, der auch noch ärgerlich gut aussieht. Und dabei geht ihr der Sänger der Reeperbahnjungs, Tim Lievers, auch nicht aus dem Kopf....
 Dem Schwesternpaar mit dem Pseudonym Anne Hertz ist mit ihrem neuen Roman „Wunschkonzert“ wieder ein unterhaltsames Buch gelungen. Die Geschichte ist interessant, warmherzig geschrieben und kurzweilig zu lesen. Das liegt vor allem an der Hauptfigur Stella, die einige Kilos an seelischem Ballast mit sich rumschleppt, zum Beispiel die Erinnerung an ihren Vater, der sie mit sechs Jahren verlassen hat, worüber sie nie hinweg gekommen ist. In der Jugendherberge sieht sich plötzlich konfrontiert mit all ihren Macken und Kontrollticks, die ihren Kollegen schon länger auf die Nerven gehen. Und über all dem schwebt ihre ständige Angst, ihren Job zu verlieren. Kein Wunder also, dass Stella zu einer Vielzahl unüberlegter Entscheidungen neigt. Als Leser kann man sich sehr gut in Stella einfühlen und ihr durch die Geschichte folgen, man freut sich mit ihr und man leidet mit ihr. Ein sehr schönes Buch für diese dunklen, nassen Wintertage.

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