Karoline glaubt
zunächst, mit der Hochzeit mit dem adeligen Moritz großes Glück zu haben. Doch schon
bald stellt sich heraus, dass ihr Gatte kein liebender Ehemann werden wird und
er sie nur wegen der finanziellen Möglichkeiten ihres Vaters geheiratet hat. Fast
zeitgleich kämpft die junge Liv in Norwegen mit ihrer neuen Arbeitsstelle als
Hausmädchen bei einem strengen Lehrer, der seinen Sohn drangsaliert. Die Rolle
der Frau in der damaligen Zeit Anfang
des 20. Jahrhunderts lässt beiden wenig Handlungsspielraum, doch beide kämpfen
für sich und die, die sie lieben, um ein glückliches Leben führen zu können.
Über viele Umwege führt diese Geschichte die beiden Frauen zusammen.
Christine Kabus
hat mit „Das Lied des Nordwinds“ einen schönen Roman über zwei starke
Frauenfiguren geschrieben, die sich in schweren Zeiten durchsetzen und vielen
Frauen der damaligen Zeit ein großes Stück voraus sind. Eindrucksvoll
beschreibt sie das Leben der beiden, ihre Schwierigkeiten und Kämpfe. Doch auch
die Nebenfiguren sind sehr gut und detailliert dargestellt, besonders die
emanzipierte Frau Bethge ist mir schnell ans Herz gewachsen. Die Geschichte fliegt
beim Lesen nur so dahin und man kann gar nicht mehr aufhören. Die Erzählung
springt immer hin und her zwischen dem Leben von Karoline und Liv, was die
Spannung zusätzlich erhöht. Hat man sich gerade widerwillig von der einen
Geschichte verabschiedet, wird man sofort in den nächsten Handlungsstrang
hineingezogen und lebt wieder voll und ganz im zweiten Teil der Story. Diese Wechsel
treiben die Geschichte kontinuierlich voran und lassen die Zeit regelrecht
verfliegen.
Mir hat „Das
Lied des Nordwinds“ von Christine Kabus ausgesprochen gut gefallen, die
Geschichten waren spannend und kurzweilig geschrieben und dass die beiden
Erzählungen erst so spät zusammenfinden, hat die Spannung zusätzlich
gleichbleibend hoch gehalten. Ein tolles Buch für alle, die starke
Frauengeschichten vor historischer Kulisse zu schätzen wissen.
✮✮✮✮✰
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