Ted Hughes und Sylvia Plath verbindet
eine der bekanntesten Liebes- geschichten der Literaturwelt und sie ist ähnlich
tragisch wie die von Scott und Zelda Fitzgerald. Was als große Liebe und mit
einer Hochzeit nach wenigen Monaten beginnt, entwickelt sich immer mehr zu
einem Gefängnis für Ted Hughes. Seine Frau treibt ihn mit ihrer Eifersucht,
ihren Depressionen und einer ständigen Verzweiflung am Leben immer weiter von
sich weg. Diesen langsamen Verfall kann auch die Geburt ihrer Kinder nicht
aufhalten und schon nach kurzen Jahren einer turbulenten Ehe nimmt Sylvia Plath
sich das Leben.
Connie Palmen hat mit „Du sagst es“
eine fiktive Erzählung aus der Sicht von Ted Hughes geschrieben, der nach dem
Tod seiner Frau von ihren Anhängerinnen und der feministischen Bewegung zum
Mörder und eiskalten Betrüger stilisiert wurde. Bei Connie Palmen darf jetzt
endlich Ted Hughes sprechen, der 1998 starb und sich bis dahin eigentlich nie
zu den Vorwürfen, er habe seine Frau durch sein Verhalten ihr gegenüber in den
Selbstmord getrieben, geäußert hatte.
Auf Grundlage seiner letzten
Veröffentlichung einige Jahre vor seinem Tod, die „Birthday Letters“, Gedichte
die er an und über seine Frau nach deren Tod geschrieben hatte, schreibt die
Autorin einen Roman, der an Emotion und Unmittelbarkeit kaum zu überbieten ist.
Als Leserin hatte ich das Gefühl, mit Ted und Sylvia dieses Leben ungefiltert
mit zu erleben. So nah nimmt sie einen mit, dass man vor dem inneren Auge
Sylvia Plath wie eine Furie durch das Haus toben sieht, wenn sie einem
Wutanfall die gesamte Arbeit ihres Mannes vernichtet. Aus jeder Zeile spürt man
seine Verzweiflung und Hilflosigkeit im Angesicht ihrer Überemotionalität und
sieht sich selbst als Zuschauer am Rande dieser Szenen stehen. Die Geschichte
von Sylvia Plath und Ted Hughes bewegt einen durch Connie Palmens Darstellung
bis ins Mark und sich von der Geschichte wieder zu lösen, ist schwer. Dabei ist
es egal, wieviel hier Dichtung und wieviel Wahrheit ist, denn Palmens
Darstellung der Geschichte ist auch ohne ihre prominenten Vorbilder als
großartiges Stück Literatur.
„Du sagst es“ von Connie Palmen ist
ein sehr emotionales und bewegendes Buch, das einen beim Lesen in das Leben von
Ted Hughes und Sylvia Plath einsaugt und einen nach der letzten Seite erst
wieder ausspuckt- gerädert von alle den Gefühlen, die man miterlebt hat und
hilflos angesichts von Teds Hilflosigkeit gegenüber Sylvia. Für mich ist dieser
Roman einfach großartig.
Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen vom Diogenes Verlag.
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