Heikos Eltern sind geschieden, seine
Mutter ist abgehauen, sein Vater trinkt, hat eine neue thailändische Frau und
seine Schwester hat sich nach dem Schulabschluss schnell zum Studium aus dem Staub
gemacht, um nicht mehr in diesem Chaos leben zu müssen. Aber das ist nur ein Teil
von Heikos Welt. Die andere ist die im Box-Club seines Onkels, mit seinen
Freunden, ebenfalls Fans von Hannover 96 und wie er und sein Onkel aktiv in der
Hooligenszene. Sie organisieren Kämpfe gegen andere Gruppen und Heiko scheint
seine Welt eigentlich ok zu sein. Doch Stück für Stück bricht im Laufe der Zeit
und mit dem älter werden alles auseinander.
Philipp Winkler ist mit seinen
Debütroman „Hool“ ein faszinierendes Buch über eine sehr tragische Figur
gelungen. Heiko setzt alles auf seine Kumpels und die Fußballszene, doch um ihn
herum verändern sich alle, suchen neue Ansatzpunkte für ihr Leben und
entwickeln sich weiter. Heiko jedoch hält krampfhaft daran fest, dass sich
nicht ändern dürfe und wird immer einsamer in seiner Welt. All dies beschreibt
Winkler mit einer fast leichten und gut lesbaren Sprache. Hier gab es jedoch
für mich auch den einzigen Bruch, denn einerseits verwendet der Autor eine sehr
schöne und fast poetische Sprache, jedoch immer wieder unterbrochen von starker
Umgangssprache, die meiner Meinung nach nicht so recht zum gesamten Erscheinungsbild
des Romans passen will.
Alles in allem hat mir „Hool“ sehr
gut gefallen, besonders die Romanidee und die Charakterisierung der Hauptfigur
waren für mich sehr stimmig. Ein sehr guter Debütroman zu einem sehr spannenden
Thema.
Hier geht es zu weiteren Informationen vom Aufbau Verlag.
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