Lord Eddard
Stark, Herrscher über den Norden und Lord von Winterfell, ist eigentlich nicht
unzufrieden mit seinem Leben, auch wenn es im Norden hart ist. Selbst im Sommer
schneit es, aber mit seiner Frau Catelyn und seinen Kindern lebt er ein gutes
Leben. Doch als ihn sein langjähriger Freund und König Robert Baratheon darum
bittet, als rechte Hand des Königs und sein nächster Berater in den Süden zu
reisen, kann er nicht ablehnen und macht sich auf den langen Weg. In Köngismund
findet er sich schnell in einem Schlangennest aus Kämpfen und Intrigen wieder,
in das auch seine Familie im hohen Norden verwickelt wird. Ein langes Ringen um
Macht und Einfluss beginnt.
George R.R.
Martins Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ ist hauptsächlich bekannt als
Vorlage für die Serie „Games of Thrones“. Da ich davon nur die erste Folge
gesehen habe und diese mich gar nicht überzeugen konnte und ich zudem
eigentlich gar keine Fantasyliteratur lese, stand ich dem ersten Band „Die
Herren von Winterfell“ dementsprechend skeptisch gegenüber. Das Buch hat mich
jedoch von der ersten Seite an völlig mitgerissen und sofort nicht mehr
losgelassen. Obwohl es sich um Fantasy handelt, erinnert vieles auch
historische Romane und so ist das Buch auch für alle Leute großartig geeignet,
die sonst keine Fantasyfans sind. Die Figuren sind alle unglaublich gut und
detailliert beschrieben, sie sind ausgefeilte Charaktere, die Entwicklungen
durchmachen und sich immer wieder auf unterschiedlichste Art beweisen müssen.
Für mich war besonders faszinierend, dass es eben nicht das Gute und das Böse
gibt, sondern jede Seite weist auf eine gewisse Art gute und böse Züge auf, so
dass man sich (bis auf wenige Ausnahmen), nie völlig gegen eine Figur stellen
mag.
Das Feld von
Familien und Geschichten, in dem sich Martin bewegt, ist unglaublich groß, umso
mehr fällt auf, wie stimmig alle Figuren und Geschichten sich ineinanderfügen
und ergänzen. Am Anfang braucht man etwas, um die verschiedenen Häuser und
Familien auseinanderzuhalten, aber schnell ist man so in der Geschichte drin,
dass sich alles weitere von selbst fügt. Die fast 600 Seiten des ersten Bandes
waren dann auch viel zu schnell vorbei, zum Glück erwarten einen noch neun
weitere Bände, um Lord Stark, seiner Tochter Arya, die mich als Charakter sehr
begeistert hat, und allen weiteren Figuren zu folgen.
„Die Herren von
Winterfell“ von George R.R. Martin ist großartige Fantasyliteratur, die mit
vielen Anlehnungen an mittelalterliche historische Romane arbeitet und dadurch
alle Leser mitnimmt, egal ob Fantasy-Leser oder nicht. Jetzt bleibt mir nur
noch, schnell weiterzulesen, denn es fällt schwer, nicht zu wissen, wie es
weitergeht.
✮✮✮✮✮
Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Blanvalet Verlags.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen