Jahrzehnte nach
seinen jungen Jahren in Paris mit seiner Frau Hadley hat Hemingway mit „Paris, ein Fest fürs Leben“ in den 50er Jahren einen Rückblick auf sein damaliges
Leben und viele bekannte Persönlichkeiten geschrieben. Es geht in kurzen
Geschichten um das Leben der Hemingways in den zwanziger Jahren, größtenteils
noch vor seinem ersten Roman und bevor er wirklich berühmt wurde, er berichtet
darin jedoch auch von seinen Treffen mit Gertrude Stein, Scott und Zelda
Fitzgerald und Ezra Pound.
Dabei
beeindruckt Hemingway wie so oft durch seine klare, schnörkellose Sprache und
gute Beobachtungsgabe. Seine Beschreibungen von Gertrude Stein und Scott
Fitzgerald sind teilweise bissig, aber pointiert und treffend zusammengefasst.
Besonders fasziniert hat mich die Beschreibung einer Reise mit Fitzgerald, um
ein Auto abzuholen. Seine Beobachtungen decken sich dabei sehr gut mit den
Beschreibungen von Fitzgerald Charakter in Michaela Karls Biographie „Wir brechen die 10 Gebote und uns den Hals“. Er trinkt, ist wankelmütig und stark
beeinflusst von der Eifersucht seiner Frau Zelda. Gleichzeitig entführt
Hemingway seine Leser in das Paris der zwanziger Jahre, berichtet anschaulich
vom Leben auf den Straßen, in Cafés und den zahlreichen belebten Plätzen der Stadt,
so dass man die Bilder vor einem inneren Auge sieht und sich wünscht, selbst
Teil dieser Welt zu sein.
Ernest
Hemingways „Paris, ein Fest fürs Leben“ hat mich wirklich begeistert, seine
Sprache und sein Stil sind durch ihre Schlichtheit einfach wundervoll und
gestalten für den Leser ein umfangreiches Bild des damaligen Paris. Dazu sagen
muss ich allerdings, dass ich das Buch in Paris selbst gelesen habe und ich
tagtäglich die Straßen und Plätze, die Hemingway beschreibt, besucht habe, so
dass mich das Buch natürlich persönlich besonders getroffen hat. Doch egal wo
man liest, Ernest Hemingway ist immer eine ausgiebige Lektüre wert.
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