Mittwoch, 6. September 2017

Anne B. Ragde "Sonntags in Trondheim"

„Sonntags in Trondheim“ ist der vierte Band einer Reihe um eine norwegische Familie, die man durchaus als skurril bezeichnen kann. Der Großvater hat endlich seinen Frieden im Seniorenheim gefunden, während Erland und Krumme als schwules Paar in Dänemark leben und mit ihren lesbischen Freundinnen zusammen drei Kinder bekommen. Torunn ist vierzig und lebt in einer unglücklichen Beziehung und Margido, ihr Onkel, ist Bestatter. Die Familie Neshov ist also recht bunt, doch keiner redet mehr so wirklich mit dem anderen. Jedenfalls bis Torunn ihren Freund verlässt und Margido überraschend besucht und so eine Kette von Kontaktaufnahmen in Gang setzt.
Da ich die drei ersten Bände um die Familie Neshov nicht kannte, war der Beginn der Geschichte für mich sehr verwirrend. Doch nachdem man sich die Vorgeschichte langsam erschlossen hatte, machte die Lektüre durchaus viel Spaß, auch wenn gerade bei Krumme Erland die Klischees nur so aus den Seiten triefen. Dennoch hat mir der Stil von Anne B. Ragde gefallen, die Geschichte ist recht unterhaltsam und lässt sich flüssig lesen. Die Figuren fand ich jedoch größtenteils nicht gut genug beschrieben, sie blieben für mich sehr schemenhaft und das führte auch dazu, dass mich die Geschichte nicht richtig mitgenommen hat.

Ich kann nicht sagen, ob ich einen besseren Zugang zu dem Buch gefunden hätte, wenn ich das Vorwissen aus den anderen Büchern gehabt hätte. So fand ich die Figuren jedoch etwas zu flach und die Story auch ziemlich abwegig, so dass mich „Sonntags in Trondheim“ nicht richtig überzeugen konnte. 

✮✮✮✰✰

Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des btb Verlags. 

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