In zehn
Geschichten erzählt Benedict Wells von den kleinen und großen Abgründen des
Lebens, von Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen, von Lüge und
Wahrheit. Die Geschichten sind unterschiedlich lang, die Titelgeschichte ist
mit Abstand die längste und setzt sich mit einer alternativen Realität auseinander,
in der Zeitreisen möglich sind und ein junger Mann so das Leben von George
Lucas, dem berühmten Erfinder der Star Wars Reihe, durcheinanderbringt. Eine witzige
Idee, die wunderbar funktioniert, so wie Wells sie umsetzt.
Insgesamt sind
alle Geschichten nicht nur sprachlich einfach großartig geschrieben, sie
fließen dahin und ziehen einen als Leser schon von der ersten Zeile an mit. Auch
die Situationen und Handlungsstränge, die der Autor beschreibt, sind mit so
viel Kreativität und Witz umgesetzt, dass man als Leser einfach begeistert ist.
Doch auch für die kleinen alltäglichen Situationen hat Wells einen ganz
besonders Blick. Er schafft es, kleinen Momenten eine ganz große Bühne zu geben
und auf den ersten Blick unscheinbaren Personen in den Fokus zu rücken, wie
beispielsweise der immer zurücksteckenden Hausfrau in der Erzählung „Die Fliege“.
Ich bin von
Benedict Wells Erzählband „Die Wahrheit über das Lügen“ einfach nur begeistert,
selten haben mich in einem Sammelband wirklich alle Geschichten so direkt
berührt wie in diesem Fall. Der Autor ist ist nicht nur ein großartiger
Schriftsteller, er ist auch ein Beobachter und Menschenkenner, wenn er so viele
verschiedene Figuren so auf den Punkt gebracht darstellen kann. Ein geniales
Buch, das man immer wieder lesen muss, weil die Geschichten auf ihre Art so
inspirierend sind.
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