Mittwoch, 5. September 2018

Monica Sabolo "Summer"


Benjamins Schwester Summer ist vor 24 Jahren spurlos verschwunden, weder ihre Freundinnen noch ihre Eltern wissen, was genau geschah. Jahre später setzt Benjamin sich endlich mit seiner Vergangenheit und dem Verlust auseinander. Mit einem Therapeuten begibt er sich auf Spurensuche in seinem Gedächtnis, um sich endlich zu erinnern, was eigentlich geschah.
Monica Sabolo beschreibt diese Geschichte in einer sehr poetischen und bildhaften Sprache, Motive wie der See und das Wasser kommen immer wieder vor, wenn Benjamin sich an ihr Leben erinnert. In Rückblenden wird die Kindheit von Summer und Benjamin beschrieben, jedoch nicht immer chronologisch, alles springt und ist immer etwas schemenhaft und undeutlich. Was zunächst nach einer spannenden Suche nach der Wahrheit und den Erinnerungen von Benjamin beginnt, zerfasert leider im Verlauf der Geschichte. Die Autorin schafft es nicht, den Spannungsbogen beizubehalten und durch Wiederholungen und unscharfe Beschreibungen habe ich irgendwann das Interesse an der Geschichte verloren. Obwohl Benjamin wirklich schwere Dinge durchmachen musste, habe ich es nicht geschafft, als Leser irgendeine emotionale Bindung zu ihm aufzubauen. Die Geschichte konnte mich so nicht mitreißen, zudem habe ich die Auflösung als flach und zu simpel empfunden. Es wird zwar deutlich, auf was Sabolo abzielte, die oberflächliche Familie, ohne wirkliche Liebe, ohne Zusammenhalt, die den Schein nach dem Verlust der Tochter weiter versucht aufrecht zu erhalten. Doch all das hat mich als Leser nicht bewegen können.
Ich war leider etwas enttäuscht von Monica Sabolos Roman „Summer“, ich fand die Handlung stellenweise zusammenhangslos und konnte zu den Figuren keine Beziehung aufbauen. So hat mich das Buch leider nicht wirklich berührt und mit mitgenommen.

✮✮✮✰✰


Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Insel Verlags. 

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