Benjamins
Schwester Summer ist vor 24 Jahren spurlos verschwunden, weder ihre Freundinnen
noch ihre Eltern wissen, was genau geschah. Jahre später setzt Benjamin sich
endlich mit seiner Vergangenheit und dem Verlust auseinander. Mit einem
Therapeuten begibt er sich auf Spurensuche in seinem Gedächtnis, um sich
endlich zu erinnern, was eigentlich geschah.
Monica Sabolo
beschreibt diese Geschichte in einer sehr poetischen und bildhaften Sprache,
Motive wie der See und das Wasser kommen immer wieder vor, wenn Benjamin sich
an ihr Leben erinnert. In Rückblenden wird die Kindheit von Summer und Benjamin
beschrieben, jedoch nicht immer chronologisch, alles springt und ist immer
etwas schemenhaft und undeutlich. Was zunächst nach einer spannenden Suche nach
der Wahrheit und den Erinnerungen von Benjamin beginnt, zerfasert leider im
Verlauf der Geschichte. Die Autorin schafft es nicht, den Spannungsbogen
beizubehalten und durch Wiederholungen und unscharfe Beschreibungen habe ich
irgendwann das Interesse an der Geschichte verloren. Obwohl Benjamin wirklich
schwere Dinge durchmachen musste, habe ich es nicht geschafft, als Leser
irgendeine emotionale Bindung zu ihm aufzubauen. Die Geschichte konnte mich so
nicht mitreißen, zudem habe ich die Auflösung als flach und zu simpel
empfunden. Es wird zwar deutlich, auf was Sabolo abzielte, die oberflächliche Familie,
ohne wirkliche Liebe, ohne Zusammenhalt, die den Schein nach dem Verlust der
Tochter weiter versucht aufrecht zu erhalten. Doch all das hat mich als Leser
nicht bewegen können.
Ich war leider
etwas enttäuscht von Monica Sabolos Roman „Summer“, ich fand die Handlung
stellenweise zusammenhangslos und konnte zu den Figuren keine Beziehung
aufbauen. So hat mich das Buch leider nicht wirklich berührt und mit
mitgenommen.
✮✮✮✰✰
Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Insel Verlags.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen