Donnerstag, 25. April 2019

Dov Alfon "Unit 8200"


Als in Paris am Flughafen ein Israeli nach der Landung entführt und ermordet wird, werden viele Fragen aufgeworfen. War er vielleicht gar nicht das Ziel der Attentäter und alles nur eine Verwechslung? War es nur ein Fall von Drogenkriminalität oder eine große Spionageaffäre? Oberst Abadi, Chef der Unit 8200 befindet sich zufällig in Berlin und ermittelt gemeinsam mit der französischen Polizei, während seine Stellvertreterin in Israel die Fäden zusammenhalten und ihn unterstützen soll. Doch so lange sie nicht weiß, was eigentlich hinter der ganzen Geschichte steckt, fällt es ihr schwer, Abadi zu vertrauen.
„Unit 8200“ stand in Israel wochenlang auf der Bestsellerliste und begründet seine Spannung hauptsächlich aus den guten Insiderkenntnissen seines Autors. Denn Dov Alfon war selber Geheimdienstoffizier in der Unit 8200, gleichzeitig überschneidet sich seine Biographie an vielen Stellen mit der seines fiktionalen Charakters Abadi, was diesen besonders glaubwürdig macht. Stellenweise hatte der Thriller für mich ein paar längen, aber der Stil des Autors und die gute Beschreibung der Charaktere machen den ganzen Roman zu einer runden Sache. Lange tappt man als Leser selbst im Dunkeln, wie auch die Geheimdienste, es spielen so viele kleine Aspekte zusammen, die den Thriller zu einem Gesamtkunstwerk machen, das sich am Ende jedoch problemlos auflöst und keine logischen Unklarheiten zurücklässt. Dies ist eine besondere Leistung bei der Menge an verschiedenen Abteilungen der Nachrichtendienste und Personen mit den verschiedensten Eigeninteressen. Durch die gute Beschreibung verliert man jedoch auch als Leser*in nicht den Überblick und kann der Handlung gut folgen.
Mir hat der „Unit 8200“ von Dov Alfon sehr gut gefallen, der Thriller zeigt sehr realistisch das komplizierte Zusammenspiel der Nachrichtendienste und welche Kreis es ziehen kann, wenn Teile davon im Ausland agieren. Auch die Figuren fand ich toll beschrieben, alles in allem ein sehr guter Thriller, der viel Freude bei der Lektüre macht.

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