Als die europäischen
Entente-Mächte das osmanische Reich besetzen, wird Nurs Stadt Stambul zu Konstantinopel, ihre Familie muss ihr Haus
verlassen, der Lebensstandard der Menschen sinkt rapide. Gleichzeitig kämpft
ihr Bruder in Russland an der Front und wird Zeuge des Völkermordes an den
Armeniern. Die Welt von Nur ist aus dem Gleichgewicht geraten, dennoch nimmt
sie einen hilflosen Jungen auf und versucht, ihm Bildung und Nahrung zukommen
zu lassen. Als er erkrankt, springt sie über ihren Schatten und bringt ihn zu
einem englischen Arzt, obwohl der eigentlich der Feind ist. Eine feine
Geschichte entspinnt sich dem Besatzer und der jungen Frau, die beide nicht
wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen.
Die Geschichte von
Nur und dem Jungen wird nicht stringent erzählt sondern springt immer wieder,
sowohl in der Zeit als auch in der Erzählperspektive, so dass der Leser
gefordert ist, um der Geschichte folgen zu können. Die Beschreibungen sind
blumig und ausschweifend, alles erinnert an orientalische Geschichten, was sehr
gut zur Idee des Buches passt. Leider konnte mich die Autorin Lucy Foley mit
ihrem neuesten Buch „Die leuchtenden Tage am Bosporus“ nicht richtig mitnehmen.
Die Hauptfiguren blieben für mich sehr flach und hatten wenig Kanten, die
Handlung floss zwar schön dahin, war mir aber oft zu träge und es passierte
einfach zu wenig, um Spannung aufzubauen. Auch wenn ich die gesamte Stimmung
und die poetische Sprache sehr schön fand, reizt es einen nicht genug, um das
Buch immer wieder in die Hand zu nehmen, für mich konnte die Autorin keinen
Spannungsbogen aufbauen, der die Handlung interessant gemacht hätte.
Leider war ich
von Lucy Foley Roman „Die leuchtenden Tage am Bosporus“ enttäuscht, trotz der
schönen Stimmung und des interessanten historischen Settings, konnte sich
einfach keine Spannung aufbauen und das Buch blieb für mich seltsam belanglos.
✮✮✰✰✰
Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Insel Verlags.
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