Montag, 8. April 2019

Lucy Foley "Die leuchtenden Tage am Bosporus"


Als die europäischen Entente-Mächte das osmanische Reich besetzen, wird Nurs Stadt Stambul  zu Konstantinopel, ihre Familie muss ihr Haus verlassen, der Lebensstandard der Menschen sinkt rapide. Gleichzeitig kämpft ihr Bruder in Russland an der Front und wird Zeuge des Völkermordes an den Armeniern. Die Welt von Nur ist aus dem Gleichgewicht geraten, dennoch nimmt sie einen hilflosen Jungen auf und versucht, ihm Bildung und Nahrung zukommen zu lassen. Als er erkrankt, springt sie über ihren Schatten und bringt ihn zu einem englischen Arzt, obwohl der eigentlich der Feind ist. Eine feine Geschichte entspinnt sich dem Besatzer und der jungen Frau, die beide nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen.
Die Geschichte von Nur und dem Jungen wird nicht stringent erzählt sondern springt immer wieder, sowohl in der Zeit als auch in der Erzählperspektive, so dass der Leser gefordert ist, um der Geschichte folgen zu können. Die Beschreibungen sind blumig und ausschweifend, alles erinnert an orientalische Geschichten, was sehr gut zur Idee des Buches passt. Leider konnte mich die Autorin Lucy Foley mit ihrem neuesten Buch „Die leuchtenden Tage am Bosporus“ nicht richtig mitnehmen. Die Hauptfiguren blieben für mich sehr flach und hatten wenig Kanten, die Handlung floss zwar schön dahin, war mir aber oft zu träge und es passierte einfach zu wenig, um Spannung aufzubauen. Auch wenn ich die gesamte Stimmung und die poetische Sprache sehr schön fand, reizt es einen nicht genug, um das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen, für mich konnte die Autorin keinen Spannungsbogen aufbauen, der die Handlung interessant gemacht hätte.
Leider war ich von Lucy Foley Roman „Die leuchtenden Tage am Bosporus“ enttäuscht, trotz der schönen Stimmung und des interessanten historischen Settings, konnte sich einfach keine Spannung aufbauen und das Buch blieb für mich seltsam belanglos.

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Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Insel Verlags.

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