In Deutschland
blüht das Wirtschaftswunder und die Thalheim-Schwestern machen das Beste aus
dieser Zeit. Während Rike geheiratet hat und Mutter wird, versucht sie
gleichzeitig das Kaufhaus Thalheim weiter mit zu leiten. Doch nach der Rückkehr
ihres Bruders Oskar aus der Gefangenschaft sieht ihr Vater diesen als
natürlichen Nachfolger und will die Leistung seiner Tochter nicht anerkennen.
Silvie hingegen hat wenig mit dem Kaufhaus zu tun und stürzt sich in ihre
erfolgreiche Arbeit beim Radiosender RIAS und lebt ein fröhliches Leben. Doch
das Familienunternehmen holt auch sie ein und so muss sie sich eines Tages
entscheiden, ob sie sich wirklich weiter davon abgrenzen kann oder ihren Teil
der Verantwortung übernehmen will.
Rike und Silvie
könnten unterschiedlicher kaum sein und werden ergänzt durch den schwer
traumatisierten Zwillingsbruder von Silive, Oskar und die Halbschwester der
drei, Flori, die den Leserinnen und Lesern ein gutes Bild der historischen und
gesellschaftlichen Umstände der fünfziger Jahre in der jungen Bundesrepublik
vermitteln. Die Konflikte mit der DDR, die Probleme für getrennte Familien und
im Westen arbeitende Ostberliner werden ebenso thematisiert wie die neu erstarkte
Kaufkraft der Bürger und der Wunsch nach Neuem. Die Zeiten des Krieges will man
endlich zurücklassen und das Leben wieder genießen. Brigitte Riebe beschreibt
die Zeit sehr spannend und bildhaft, als Leserin fühlt man sich direkt in die
Zeit versetzt und liebt und leidet mit den Thalheims. Der Band schließt nahtlos
an den ersten Band der Reihe um die Thalheim-Schwestern an und hat mir genauso
gut gefallen. Die Geschichten sind abwechslungsreich und zugleich realistisch,
so dass die Lektüre viel Freude macht.
„Die Schwestern
vom Ku’damm. Wunderbare Zeiten“ von Brigitte Riebe bietet einen sehr schönen
Einblick in die Wirtschaftswunderjahre der Bundesrepublik und bringt einem die
Geschichte anhand von sympathischen und abwechslungsreichen Figuren näher. Von
mir gibt es wieder eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
✮✮✮✮✮
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