Im sechsten Fall
von Bruno, dem sympathischen Polizisten aus Saint-Denis, geht es um einen alten
Eisenbahnraub der Résistance, der nie aufgeklärt wurde. Bei einem Toten findet
Bruno Geldscheine aus dem Raub und gleichzeitig wird der ganze Weinkeller eines
Briten geraubt, der sich als ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter herausstellt. Und
dann taucht auch noch Brunos alte Liebe Isabelle wieder auf und mischt bei den
Ermittlungen mit, alles zusammen die perfekte Kombination für einen typischen
Périgord-Krimi.
Mit hat auch
dieser Krimi von Martin Walker wieder ausgesprochen gut gefallen, die Kombination
aus Kriminalfall und viel Landleben funktioniert nach wie vor großartig. Und
wenn es um „Reinen Wein“ geht, wie schon der Titel sagt, ist bei Bruno
natürlich auch die Ehre gefordert. Er liebt den Wein und das Essen der Region und
bringt dies ganz nebenbei auch den Leserinnen und Lesern nahe, was die Krimis
so authentisch und einzigartig macht. Bruno unterscheidet sich von vielen
Literatur-Ermittlern, er ist kein hohes Tier in irgendwelchen
Sonderkommissionen, kein ungeliebter, trinkender Eigenbrödler, wie sie einem
oft in skandinavischen Krimis begegnen. Er ist lebensfroh und freundlich, ein
einfacher Dorfpolizist, der die Menschen mag und die großen Fälle im Zweifel
auch gut an fachlich versiertere Kollegen abgeben kann. All das macht ihn so
sympathisch und die Krimis so liebenswert, dass man fast nicht anders kann als
ein großer Bruno-Fan zu werden.
„Reiner Wein“
passt sich nahtlos in die Reihe toller Krimis von Martin Walker ein, eine
spannende und unterhaltsame Story, bei der man ganz nebenbei noch etwas über
die französische Résistance erfährt, ergänzt sich mit Geschichten über Land und
Leute- wieder sehr gelungen!
✮✮✮✮✰
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