Donnerstag, 9. November 2017

Martha Conway "Das Schiff der Träume"

May Bedloe ist schüchtern und zurückhaltend, als sie 1838 ihre Cousine auf ein Schiff begleitet, das die zu ihrem nächsten Theaterengagement als Schauspielerin bringen soll. Doch ihre Wege trennen sich und plötzlich muss May sich alleine durchschlagen. Als Schneiderin und Kartenverkäuferin heuert sie auf einem Theaterschiff an und schnell stellt sie fest, dass sie sich in Umgebung der bunten Horde aus Schauspielern sehr wohl fühlt. Doch als gerade alles gut zu werden scheint, taucht eine unangenehme Bekanntschaft wieder auf und fordert einen Gefallen. Geht May das Risiko ein, alles wieder zu verlieren?
Das Cover von „Das Schiff der Träume“ wirkte auf mich sehr romantisch, ebenso wie der Titel, der eine leidenschaftliche Geschichte vermuten ließ. Daher war ich etwas enttäuscht, dass sich der Roman von Martha Conway durch eine sehr kühle und distanzierte Erzählweise auszeichnet. Mit der Hauptfigur wurde ich nur schwer warm und es dauerte sehr lange, bis einen die Geschichte wirklich erreicht hat. Als ich mich gerade richtig eingelesen hatte, nahm dann die Geschichte eine Wendung, die für mich überhaupt nicht zu der bisherigen Story und auch nicht zu der Hautfigur passte, so dass ich mich mit dem gesamten Roman eher schwergetan habe. Positiv aufgefallen sind die detaillierten Beschreibungen der Lebens- und Arbeitsverhältnisse in der damaligen Zeit in den Südstaaten der USA, die einen schönen Einblick geben.

„Das Schiff der Träume“ von Martha Conway ist ein historischer Roman, der einen schönen Einblick in die Zeit gibt, leider ist mir die Geschichte zu emotionslos erzählt und viele Figuren bleiben farblos.  

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Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Goldmann Verlags. 

Mittwoch, 8. November 2017

Petros Markaris "Offshore"

Kostas Charitos ist bei der Mordkommission und soll den Fall eines getöteten Beamten untersuchen. Als sich plötzlich die Täter stellen, wollen seine Vorgesetzen den Fall möglichst schnell als erledigt ablegen, weitere Ermittlungen sind unerwünscht. Doch für Charitos gibt es zu viele Unklarheiten und so versucht er, neue Erkenntnisse auf Umwegen zu bekommen. Doch damit macht der Kommissar sich keine Freunde.
Kommissar Charitos ermittelt bereits zum zwölften Mal, für mich war es jedoch der erste Fall des griechischen Kommissars mit der lebhaften Familie. Mir haben besonders das Umfeld und die Beschreibung von Land und Leuten sehr gut gefallen, da die Mentalität der Menschen deutlich wird. Alles wird grundsätzlich bei viel Essen und Kaffee diskutiert und die politische Situation nach der Krise kommt immer wieder als Gesprächsthema auf den Tisch. So werden auch viele Empfindungen der griechischen Bevölkerungen angesichts der Krise des Landes und der Haltung der anderen europäischen Staaten deutlich.
Die Krimihandlung sollte man darüber hinaus aber auch nicht vernachlässigen, denn sie ist äußerst spannend und zeigt die Ermittlungswege von Charitos schön auf. Er nutzt viel seine Kontakte, fordert Gefallen ein und versucht so, neue Informationen zu bekommen. Und ist dabei erfolgreich, denn Petros Markaris erzählt sehr spannend von einer Mordserie, die unter den Tisch gekehrt werden soll. Es gibt zahlreiche überraschende Wendungen, die einen als Leser in Atem halten, was mir sehr gut gefallen hat.

Mir hat der Krimi „Offshore“ von Petros Markaris ausgesprochen gut gefallen, er verbindet Spannung mit vielen Informationen zu Kultur und Ansichten der Menschen in Griechenland, das macht es für die Leser besonders abwechslungsreich. Das war ganz sicher nicht mein letzter Krimi mit Kommissar Charitos und ständig kochenden Ehefrau Adriana. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags. 

Dienstag, 7. November 2017

Walter M. Weiss "DuMont direkt Reiseführer Prag"

Prag ist eine bunte und spannende Stadt und genauso präsentiert sich auch der „DuMont direkt Reiseführer Prag“. Die Aufmachung ist sehr junge und modern und der Reiseführer ist innen thematisch sortiert, so dass man schnell findet, was einen interessiert, egal ob Musik, Theater oder Architektur.
Wenn man die Stadt noch gar nicht kennt, finde ich den Reiseführer jedoch etwas unübersichtlich, mir fehlt eine schöne Einführung, etwas mehr Hintergrund zur Geschichte der Stadt und der Bauwerke. Auch die Tipps der Restaurants sind mir zu knapp, man weiß oft nicht richtig, was einen erwartet und daher auch nicht, ob es einem dort gefallen könnte.
Als Ergänzung ist der Reiseführer ein schöner Zusatzbegleiter, auch wenn man die Stadt schon gut kennt, kann er gute Einblicke geben und Ideen liefern. Wenn man noch nie in Prag war, würde ich zusätzlich aber auf jeden Fall einen klassischen Reiseführer empfehlen, der mehr Wissen liefert. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des DuMont Reiseverlags. 

Zusätzlich würde ich auf jeden Fall den Prag Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag empfehlen, hier gibt es meine Rezension dazu. 

Montag, 6. November 2017

Buchverlosung "Ivy und Abe" von Elizabeth Enfield

 Ivy und Abe – zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind. Sie begegnen sich zu verschiedenen Zeiten in ihrem Leben. Doch das perfekte Glück verpassen sie immer. Mal wechseln sie ein paar Worte in einem Café, dann trennen sich ihre Wege wieder. Ein anderes Mal haben sie eine Affäre miteinander. Später sind sie verheiratet, aber ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise. Ihr Leben lang tragen Ivy und Abe etwas von dem anderen in sich. Innige Momente, in denen sie ihre Liebe spüren. Wird sie je von Dauer sein?

Da ich das Buch leider doppelt bekommen habe, verlose ich hier ein neues Exemplar von "Ivy und Abe" an alle, die den Beitrag hier oder bei Facebook bis zum 12. November 2017 kommentieren. Am 13. November 2017 wird dann die Glücksfee aus allen Teilnehmern den Gewinner oder die Gewinnerin ziehen. 

Also meldet euch, wenn ihr dieses schöne Buch ganz schnell auch in eurem Bücherregal stehen haben möchtet! 

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnehmer unter 18 Jahren brauchen die Zustimmung ihrer Eltern. 

Florian Beckerhoff "Herrn Haiduks Laden der Wünsche"

Herr Haiduk ist wegen der Liebe nach Berlin gekommen, doch die hielt nicht lange. Jetzt führt er einen Kiosk, in dem er auch Lottoscheine verkauft und mit seinen Stammkunden plauscht. Außer Alma, die junge Frau, die nie spricht und ihn doch so fasziniert. Als der Gewinner eines hohen Lotto-Jackpots sich nicht meldet, kochen die Gemüter hoch, wer den hohen Gewinn einstreichen könnte und als Alma dann auch noch die Lottoquittung mit den richtigen Zahlen findet, steht für sie fest: Sie muss den richtigen Gewinner finden. Doch wie soll das gehen, wo doch alle sich gerne mit dem Geld ein schönes Leben machen würden?
„Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ lebt hauptsächlich von der wunderbaren und liebevollen Beschreibung der Protagonisten. Herr Haiduk führt seinen Laden voller Liebe und Menschenkenntnis, während Alma wie ein erschüttertes kleines Reh wirkt, das erst mal langsam ins Leben findet. Für all seine Stammkunden hat Herr Haiduk passende Spitznamen und durch die Gewinnersuche lernen auch die Leser sie alle kennen und lieben. Denn jeder Mensch ist auf seine Art irgendwie liebenswert, trotz all ihrer Macken und Marotten.
Mit Herrn Haiduk träumt man sich einfach weg in diese Welt, die Florian Beckerhoff geschaffen hat und in der die Suche nach der Wahrheit vieles herausbringt aus den Menschen, wenn auch nicht immer das zunächst Gewünschte. Der Stil des Romans ist sehr fließend und farbenfroh, man wird als Leser sofort in die Geschichte eingebunden.

Florian Beckerhoff ist mit „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ ein zauberhafter Roman gelungen, sehr schön geschrieben und mit tollen Figuren, ein Buch zum Träumen. 

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Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des HarperCollins Verlags. 

Samstag, 4. November 2017

Torsten Seifert "Wer ist B. Traven?"



Leon ist Journalist bei einem Boulevardmagazin und soll den ganz großen Coup landen: Er soll den Bestsellerautor B. Traven finden, der die Romanvorlage für den neuesten Film mit Humphrey Bogart geschrieben hat. Leon macht sich auf den Weg zum Filmset in Mexiko, um die Fährte aufzunehmen. Doch die Suche nach Traven ist schwieriger als erwartet und die Personen, auf die er trifft, scheinen noch andere Geheimnisse zu waren als das Wissen um den geheimnisvollen Autor. 
Der Roman ist angelehnt an die wahre Geschichte des Autors B. Traven, der Bücher wie „Das Totenschiff“ geschrieben hat. Die Story beginnt sehr flüssig und die Szenen sind schon fast filmreif beschrieben, im Kopf entsteht sehr schnell ein genaues Bild von dem Setting und der Hauptfigur. Leider kommen mir die Nebenfiguren dabei viel zu kurz, sie sind für mich sehr vage geblieben und ihre Rollen und Intentionen sind mir nicht immer deutlich geworden. Leons Suche ist zwar recht spannend und besonders die Beschreibungen seiner Treffen mit Bogart zeigen, wie gut der Autor Torsten Seifert dem Leser Szenen nahebringen kann. Leider lässt die Story am Ende stark nach und wird so abwegig und konstruiert, dass es mir nicht mehr viel Freude gemacht hat. 
„Wer ist B. Traven“ von Torsten Seifert beginnt sehr spannend, wird am Ende aber leider schwach, daher war ich eher enttäuscht von dem Roman, dem man das Potenzial des Autors durchaus anmerken kann.

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Hier geht es zu weiteren Information im Tropenverlag bei Klett-Cotta.



Mittwoch, 1. November 2017

Michael Bussmann/Gabriele Tröger "Prag"


Nachdem er am langen Wochenende ausgiebig getestet wurde, stelle ich heute den Reiseführer „Prag“ aus dem Michael Müller Verlag vor. Der Reiseführer hat eine sehr praktische Größe und ist nicht zu dick, er passt gut in die Handtasche und war überall dabei. Hinten im Buch ist ein großer Stadtplan, den man aber kaum braucht, wenn man sich an den vorgeschlagenen Spaziergängen orientiert. Diese sind sehr sinnvoll nach den Stadtteilen sortiert und bieten einen tollen Überblick. Besonders schön ist, dass die Autoren einen häufig ein wenig abseits der großen Touristenrouten führen und man Prag so auch ein wenig hinter den Kulissen kennenlernt. 
Beim Essen und Trinken haben wir uns fast ausschließlich an die Tipps des Reiseführers gehalten und wurden nie enttäuscht. Die Empfehlungen sind sehr gut und die Beschreibungen sehr passend, daher weiß man gleich, was einen erwartet und kann sich die Lokale auch gut entlang der Spaziergänge aussuchen. 
Für den Hintergrund gibt es zwischendurch immer wieder blaue Kästen mit tiefergehenden Erklärungen, die man auch gut noch nachlesen kann, wenn man einmal mehr Zeit hat. Den Abschluss bildet ein Teil, in dem die Restauranttipps noch einmal schön nach Thema sortiert aufgeführt werden und es viel zur Geschichte Prag und Tschechiens zu erfahren gibt. 
Wie immer ist der Michael Müller Reiseführer „Prag“ die perfekte Wahl für alle, die einen Reiseführer suchen, der Restaurantempfehlungen genauso gut abdeckt wie Hintergrundwissen und Stadtbeschreibung. Ich kann den Reiseführer nur uneingeschränkt empfehlen, er ist die perfekte Wahl, egal ob man Prag schon kennt oder das erste Mal dort ist. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Michael Müller Verlags.