Irgendetwas zieht Lorna an diesem Haus magisch an: Black
Rabbit Hall, ein herrschaftliches Anwesen in Cornwall wie aus längst vergangenen
Zeiten. Gemeinsam mit ihrem Verlobten Jon schaut sie sich das Haus als Hochzeitslocation
an und Lorna ist sofort von dem Haus fasziniert. Sie beginnt, die Geschichte
des Hauses zu recherchieren und stößt auf eine tragische Geschichte.
Eve Chase ist mit „Black Rabbit Hall“ ein spannender und auch
bewegender Roman über die Geschehnisse auf dem Anwesen, das eigentlich Pencraw
Hall heißt, gelungen. Die Geschichte spielt nicht wie so häufig in der Hochzeit
der Herrschaftshäuser vor dem Ersten Weltkrieg oder in den bewegenden 20er
Jahren, sondern im Jahre 1968. Das Haus beginnt zu verfallen, der Unterhalt ist
schwierig und die Familie Alton fährt nur noch in den Ferien nach Black Rabbit
Hall und verbringt die restliche Zeit in London. Gerade dieser beginnende
Untergang macht aber auch den Charme des Buches es aus, es ist eben kein
romantisches Buch über die große Liebe in bewegenden Zeiten, sondern über die
tragische Geschichte, die in dem kleinen Mikrokosmos Familie abläuft, wenn eine
Person herausgerissen wird und alle wie zerstört zurückbleiben und nach einem
neuen Haltepunkt untereinander suchen. Eve Chase beschreibt ihre Figuren so
lebhaft, dass man beim Lesen wirklich ganz nah bei Ihnen ist. Amber ist in den
historischen Rückblenden die Hauptperson und erzählt aus der Ich-Perspektive,
so dass sie dem Leser noch näher kommt, als die anderen Figuren. Doch auch
deren Angst und Zerrissenheit wird in Ambers Beschreibungen sehr deutlich. Die
ganze Familie kommt einem als Leser sehr nahe. Dabei ist die Geschichte sehr
ruhig und gut konstruiert, so dass am Ende alle losen Fäden zu einem Ende
zusammengesponnen werden und man das Gefühl hat, endlich das große Ganze zu
verstehen.
„Black Rabbit Hall“ ist spannend, bewegend, traurig und
liebevoll zugleich und sich mit Lorna gemeinsam auf die Spurensuche in der
Familie Alton zu begeben, kann ich nur jedem Leser empfehlen.
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