Marie Hofstedde wird auf einem kleinen Bauernhof während des
Ersten Weltkriegs geboren. Als Tochter eines Bauern erlebt sie schon in jungen
Jahren die harte Arbeit auf dem Hof und geht später als Magd zu einem
Großbauern, bevor sie einen Bauernsohn aus der Umgebung heiratet. Erst nach dessen
Tod hat sie den Mut, sich ihre Träume zu erfüllen und ein neues Leben zu wagen.
Margarete Bertschick beschreibt in ihrem Roman „Zeit der
Kornblumen“ das Leben von Marie Hofstedde von ihrer Kindheit bis zu ihrem Tod
mit 92 Jahren. Die Beschreibungen der Personen und der Umgebung sind dabei sehr
liebevoll gestaltet und es ist interessant, Marie durch ein ganzes Jahrhundert
zu begleiten. Durch Zeitsprünge erhöht die Autorin die Spannung, da man Maries
Leben nicht chronologisch folgt, sondern immer einmal wieder in die Zukunft springt.
Leider empfand ich das Buch davon abgesehen nicht als besonders spannend oder
mitreißend. Zwar erfährt man einiges über Marie und ihrer Familie, eine
wirkliche Beziehung zu ihr konnte ich beim Lesen jedoch nicht aufbauen. Sie
führt ein Leben, wie es für die Zeit in der sie geboren wurde absolut typisch
war und passt sich im Laufe der Zeit den moderneren Vorstellungen an. Dennoch
fehlte mir etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches, was Maries Geschichte
erzählenswert macht. Warum sie und nicht eine der vielen anderen Frauen, die
das gleiche erlebt haben?
Wer sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts
interessiert, bekommt mit diesem Roman am Leben von Marie Hofstedde erläutert
einen schönen und flüssig geschriebenen Überblick, was die historischen Geschehnisse
für die Menschen bedeuteten. Wirklich begeistern konnte mich das Buch jedoch
leider nicht.
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