Göran Borg ist nach einem Jahr in Indien zurück in Schweden,
hat einen Job und versucht wieder anzukommen. Als sein Freund Yogi jedoch in
Delhi seine Verlobte heiraten will, plant Göran eine erneute Reise nach Indien.
In Schweden ist er mit seinem Leben zunehmend unzufrieden und als die Hochzeit
seines Freundes mehrfach wegen „horoskopieller Probleme“ verschoben wird,
ignoriert er diese Nachricht einfach und fährt kurzentschlossen trotzdem nach Delhi.
Dort erwarten ihn mit der Hochzeitsplanung auch zahlreiche Probleme, denn nicht
die Horoskope des Paares sind das eigentliche Problem, sondern die finanzielle
Situation des Schwiegervaters. Ein großer Coup mit einer Teeplantage in
Darjeeling soll die Finanzierung retten, doch damit scheinen die Probleme erst
richtig loszugehen. Ohne Görans Hilfe wäre Yogi jetzt völlig aufgeschmissen.
„Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihmein Tiger auf die Sprünge half“ ist als Titel zwar nicht ganz richtig und
erinnert sicher auch bewusst an die bekannten Romane von Jonas Jonasson, das
Buch kann dem Vergleich zu Jonassons Büchern jedoch auch problemlos
standhalten. Kuriose Charaktere treffen in witzigen Situationen aufeinander und
mehr als einmal gewinnt der ungewöhnlichste Weg der Problemlösung vor
vermeintlich einfachen Entscheidungen. Göran und Yogi versuchen auf
außerordentlich unterhaltsame Weise den Deal mit eine Teeplantage zu retten
(obwohl sie keine Ahnung von der Teeproduktion haben) und nebenbei reißt auch
noch Yogis äußerst resolute Verlobte das Zepter an sich. Das ist auch gut so,
den Yogi bezeichnet sich selbst nicht umsonst als Elefanten, der jemanden,
braucht der ihn antreibt. Ansonsten scheint Essen sein einziger Lebensinhalt zu
sein.
Die Lektüre dieses Romans hat einfach Spaß gemacht, auch wenn
ich gar nicht wusste, dass es einen ersten Band zu der Geschichte um Görans
Indienerfahrungen gibt. Die Wissenslücken fallen beim Lesen aber nicht weiter auf,
die Geschichte funktioniert offensichtlich sehr gut unabhängig vom Vorgänger. Mikael
Bergstand ist ein äußerst unterhaltsamer und locker-leichter Roman mit viel
Humor und Menschenkenntnis gelungen. Der ein oder andere von uns Lesern wird
sich sicher in Yogi oder Göran wieder erkennen, in ihren Marotten und
Eigenarten sind sie dennoch gleichzeitig einzigartig und sehr witzig. Ich kann
das Buch nur allen weiterempfehlen, die etwas kuriosen Entwicklungen und
Charakteren nicht abgeneigt sind und beim Lesen auch gerne etwas zu lachen
haben.
Hier geht es zur Leseprobe im btb Verlag.
Der erste Band um Göran Borg "Der 50-Jährige der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte"
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