Luna ist anders als andere Frauen. Wie schon ihre Mutter Rosa, die für sie keine Liebe empfinden konnte, kann sie keine Liebe für ihre Tochter Gabriela aufbringen. Es ist, als würde ein Fluch über den Frauen der Familie liegen, so dass sie keine Liebe in ihrer Ehe finden und auch zu Ihren Töchtern keine Nähe aufbauen können. Sowohl Luna als auch ihre Mutter Rosa treibt das in eine aufreibende Einsamkeit. Gabriela erfährt diese Geschichte erst Stück für Stück und hat vielleicht die Möglichkeit, diese Geschichte voller Leid ihrer Familie zu durchbrechen.
In „Die Schönheitskönigin von Jerusalem“ erzählt die Autorin Sarit Yishai-Levi die Geschichte einer wunderschönen und verstörend egoistischen Frau, die die Verbindung zwischen ihrer Mutter Rosa und ihrer Tochter Gabriela herstellt. Das Leben dieser drei faszinierenden Frauen erzählt sie vor dem Hintergrund der Geschichte Israels und besonders Jerusalems. Die Spaltung zwischen den Juden spielt dabei eine wichtige Rolle. Die einen, die aus Spanien kamen mit ihrer eigenen Sprache und Traditionen und anderen Juden, die sich von ihnen abgrenzen wollen, wie auch die „Spaniolen“ wie sie sich nennen, nichts mit ihnen gemeinsam haben wollen. Die Geschichte der Familie berichtet von der englischen Besatzung, die beginnenden Auseinandersetzungen mit den Arabern und dem wirtschaftlichen Abstieg der Familie.
Die israelische Autorin Yishai-Levi, die mit „Die Schönheitskönigin von Jerusalem“ ihren ersten Roman nach mehreren Sachbüchern vorlegt, ist ein emotionaler und gleichzeitig sehr analytischer Roman über die Liebe und die Last, die Traditionen und familiäre Vorstellungen den nachfolgenden Generationen aufladen. Einfach uneingeschränkt empfehlenswert.
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