Pahroc ist
bereits über 100 Jahre alt, als er beginnt seiner Enkelin Matilda Briefe zu
schreiben, die sie bekommen soll, wenn sie volljährig ist. Der Grund ist ein
besonderer, denn Pahroc ist Zauberer und schon in der Wiege zeichnet sich ab,
dass Matihlda die gleichen Fähigkeiten haben wird. Und so lässt der Großvater
sie in seinen Briefen an seiner Lebensgeschichte und seinen Erfahrungen mit der
Zauberei in einem turbulenten Jahrhundert teilhaben. Er beschreibt seine
Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus, dem Krieg und dem Wiederaufbau eines
zerstörten Landes ebenso wie seine große Liebe zu einer besonderen Frau und gibt Mathilda dabei viele Weisheiten mit auf den Weg, die
das Herz des Lesers erwärmen.
Die Geschichten
von Sten Nadolny haben mich bisher nie enttäuscht, doch mit „Das Glück des
Zauberers“ ist dem Autor ein herausragendes Buch gelungen. Selten habe ich es erlebt,
dass ich ein Buch ganz bewusst zur Seite gelegt habe, um nicht zu schnell damit
durch zu sein, um noch länger etwas davon zu haben. Die Hauptfigur schreibt die
Briefe an seiner Enkelin so voller Liebe und Zuversicht in die Zukunft, dass
ich sie durchweg sehr bewegend fand. Er selbst hat auch viel Schlimmes gesehen,
doch nie hat er den Glauben an ein gutes Leben aufgegeben und gibt Mathilda
jetzt all sein Wissen weiter, um auch ihr diesen Glauben und die Hoffnung zu
ermöglichen. Dabei ist er auch stets humorvoll und beschreibt die Menschen und
Situationen meist mit einem schalkhaften Zwinkern im Auge. Doch auch Fehler
gesteht er ein und bittet darum, seine Enkelin möge es besser machen. Mich
haben die Briefe sehr berührt und ich hätte das Buch gerne unendlich in die Länge
gezogen, um jeden Tag weiter von Pahrocs Lebenserfahrung profitieren zu können
und den Zauber zu genießen, den er in den Alltag eines Lesers bringt.
„Das Glück des
Zauberers“ von Sten Nadoly ist ein bewegendes Buch voller Liebe und Hoffnung,
großartig geschrieben und mit einer wunderschönen Idee. Selten habe ich so
viele schöne Stellen in einem Buch angestrichen, so viele Klebezettel für
Erinnerungen verteilt, wie in diesem besonderen Buch, das einen Ehrenplatz in
jedem Bücherregal bekommen sollte.
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Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Piper Verlags.
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