Im Mittelpunkt
des Romans steht ein namenloser Künstler, der sein Geld als Porträtmaler
verdient. Als seine Frau ihn verlässt, streunt er einige Wochen durch Japan,
auf der Suche nach einem neuen Ort, wo er sich niederlassen kann. Schließlich
hilft ein Freund und er zieht in das leerstehende Haus von dessen Vater, der
ebenfalls Maler war. Dort lernt er seinen Nachbarn Menshiki kennen, einen
seltsamen und geheimnisvollen Mann, der ihn und seine Gedanken schnell in
Beschlag nimmt. Er soll ein Porträt von ihm malen, egal wie lange es dauert und
wie er seinem Gegenüber darstellen will und Menshiki bietet viel Geld dafür. Doch
der Maler wird einfach nicht schlau aus ihm und so bleibt ein Ungutes Gefühl
während der Zusammenarbeit mit dem geheimnisvollen Fremden.
Haruki Murakami
zeigt wieder einmal, was er am besten kann: einem ein kleines Unwohlsein
eintrichtern. Ein kleines, nur winziges Grauen, das wie Gänsehaut über den
Rücken läuft, ohne besonders auffällig zu sein. Wie der Protagonist wissen wir
nicht, was es mit dem Nachbarn auf sich hat, aber Murakami zeigt in winzigen
kleinen Momenten, dass etwas nicht stimmt mit dieser Person. Und so entwickelt
sich beim Lesen ein Sog, der einen nicht mehr loslässt und tief in die
Geschichte hineinzieht. Dass es nur der erste Band einer zweiteiligen
Geschichte ist, führt dazu, dass man danach leider wieder warten muss, wie es
weiter geht mit dieser sehr subtilen und spannenden Geschichte. Sprachlich ist
Murakami wie immer überragend, es gibt kaum Autoren, die einen mit wenigen
Worten und einer klaren Sprache so schnell gefangen nehmen. Die Sprache und die
Geschichte klingen in einem auch noch nach, wenn man das Buch bereits beendet
hat und das ist das Besondere, was die Bücher von Haruki Murakami ausmacht.
Wieder einmal
konnte mich der japanische Autor Haruki Murakami uneingeschränkt überzeugen, „Die
Ermordung des Commendatore. Band 1. Eine Idee erscheint“ ist ein spannender und
gleichzeitig feinsinniger Roman, der mich vollkommen mitgenommen hat. Jetzt
heißt es warten auf Band 2, „Eine Metapher wandelt sich“, der am 16. April 2018
erscheint. Zu lange müssen die begeisterten Leser also nicht warten.
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Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Dumont Verlags.
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