Gabor Schöning
ist äußerst erfolgreicher Unternehmensberater, sieht gut aus und arbeitet
fleißig auf eine Partnerschaft in seinem Unternehmen hin. Doch alles ändert
sich, als er einen Verkehrsunfall hat. Um keine unangenehmen Folgen zu
riskieren, geht er mit dem Unfallopfer, einer Schulleiterin einen Deal ein: Sie
zeigt ihn nicht an und dafür muss er eine Tanz-AG an der Schule leiten. Nur
langsam merkt Gabor, worauf er sich da eigentlich eingelassen hat – und dass
Kinder sich nicht so leicht organisieren und umstrukturieren lassen wie
Unternehmen.
Andreas
Izquierdo beschreibt mit seinem Protagonisten Gabor das Klischee eines
erfolgreichen Geschäftsmannes, der oberflächlich durchs Leben geht, ohne sich
auf tiefere Bindungen einzulassen. Doch trotz dieser vielleicht etwas flachen
Schablone, die er für den Charakter verwendet, entwickelt er daraus eine
Hauptfigur, die einen als Leser berührt, mal wütend macht und mal zum Lachen
bringt. Gabor ist selbst überrascht davon, wie sehr das Leben der Schüler ihn
einnimmt und so verkämpft er sich ein ums andere Mal für sie, um damit vieles
nur schlimmer statt besser zu machen. Ganz langsam lernt er, dass wahre
Freundschaft und Verlässlichkeit den jungen Menschen mehr geben als blinder
Aktionismus. Es ist berührend, wie Gabor und sein Schüler sich aufeinander
zu bewegen und gegenseitig ihr Leben verändern.
Mit „Der Club
der Traumtänzer“ hat Andreas Izquierdo eine wunderschöne bewegende Geschichte
geschrieben, die einem beim Lesen einfach ans Herz geht. Die Ehrlichkeit und
Offenheit des Tanzclubs fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite, bis
einem der Schluss dann wirklich den Kopf zurecht rückt, denn was im Leben zählt
wissen die Schüler am Ende genauso gut wie ihr Tanzlehrer: Freundschaft. Ein
sehr schönes und berührendes Buch, aber Achtung: bitte die Taschentücher nicht
zu weit weglegen, die Kids erobern ohne Umschweife das Herz der Leser.
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