Connie Palmen
hat einen äußerst scharfen Blick auf die Menschen, die sie in ihrem Buch „Die
Sünde der Frau“ beschreibt. Marilyn Monroe, Marguerite Duras, Jane Bowles und
Patricia Highsmith sind Frauen, die weltweit bekannt sind, für ihre Kunst aber
oft auch für ihre Exzentrik. Sie waren nicht bereit, sich in das Rollenklischee
ihrer Zeit zu fügen und haben so immer wieder Menschen vor den Kopf gestoßen –
aber auch beeindruckt. Palmen zeigt beeindruckend prägnant, dass hinter den
öffentlichen Persönlichkeiten viele Ängste und Probleme verborgen sind, sie
zahlen einen hohen Preis dafür, zu sein, wer sie sind.
Mit ihrem Roman „Du sagst es“, einer fiktiven Biographie von Silvia Plath und Ted Hughes, hat
Connie Palmen mich völlig gefesselt und das setzt sie mit diesem kleinen Band
fort. Sprachlich unglaublich fein und immer genau auf den Punkt gebracht,
schildert sie das Leben der vier Frauen mit all ihren Abgründen, ohne zu
urteilen oder gar zu verurteilen. Sie ist Beobachterin und Chronistin, nicht
Richterin der Frauen, was die Texte so wunderbar macht. Auch wenn die Biographien,
wenn man sie so nennen will, immer nur kurz sind, schaffen sie einen Einblick
in das Leben und Denken der Personen, regen zu Mitgefühl an, ohne Mitleid zu
heucheln.
„Die Sünde der
Frau“ ist ein wunderbares Buch. Connie Palmen ist es auf großartige Art und
Weise gelungen, das Leben von vier Frauen zu beschreiben, ihre Persönlichkeiten
aufzuzeigen und den Leser auf diese Reise mitzunehmen. Dazu ist die optische
Aufmachung des Büchleins vom Diogenes wunderschön gemacht, ein Schmuckstück im
Bücherregal.
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Hier geht es zu weiteren Informationen des Diogenes Verlags.
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