Donnerstag, 10. Mai 2018

Martin Walker "Revanche"


Im wunderschönen Périgord wollen sich Brunos Freunde, die beiden Archäologen Horst und Clothilde das Jawort geben. Doch zuerst hält die Höhle, in der die beiden Arbeiten, Bruno in Atem. Eine Frau wird tot davor aufgefunden, anscheinend abgestürzt, während sie etwas an die Wand sprühen wollte. Das Wort ist unvollständig geblieben und schnell deutet einiges darauf hin, dass sie nicht alleine gewesen ist. War es ein Unfall oder wurde sie ermordet? Der Fall zieht schnell weite Kreise und Bruno sieht sich einem Konflikt gegenüber, der alles übertrifft, was er bisher lösen musste.
Wer einen Thriller sucht, der einen nächtelang in Atem hält, ist bei den Bruno-Krimis von Martin Walker sicher schlecht bedient. Wer jedoch einen Krimi sucht, der gesellschaftliche Konflikte wiederspiegelt und dem Leser dabei noch auf wunderbare Art Land und Leute im Périgord nahebringt, der könnte es nicht besser treffen als mit seinem wunderbaren Dorfpolizisten Bruno. Etwas gebeutelt dadurch, dass die perfekte Frau für ihn noch nicht aufgetaucht ist (beziehungsweise wieder verschwunden ist), hat Bruno dennoch einen großen Freundeskreis und viele Kontakte, die ihm bei seinen Fällen weiterhelfen. Er kennt jeden im Ort und kann so oft entscheidende Hinweise einsammeln. Das steht besonders bei diesem Fall im Vordergrund, bei dem sich sogar das Innenministerium einschaltet. Begleitet wird Bruno in diesem Band von Amélie, einen jungen Frau aus dem Justizministerium, die über die Zusammenarbeit von Bruno und der Gendarmerie recherchieren soll, um landesweite Empfehlungen zu erarbeiten. Zunächst noch skeptisch, erkennt Bruno schnell, was Amélie kann, besonders ihre Nutzung von Technik und Social Media überraschen ihn. Fast wie ein Dino fühlt er sich, angesichts des fleißig genutzten Smartphones. In diesem Fall kann sie jedoch entscheidende Hinweise liefern und auch in St. Denis fügt sie sich schnell ein. Es wird wieder viel gegessen, getrunken und gekocht und wie so oft wünscht man sich als Leser, Bruno möge einen doch auch einmal an seinen wunderbaren Tisch im Garten einladen, um all die zauberhaften und spannende Menschen kennenzulernen, die er dort stets mit gutem Essen bewirtet.
Gemeinsam mit den Lesern hat auch Bruno sich in zehn Jahren weiterentwickelt, was besonders die Zusammenarbeit mit der jungen Amélie sehr schön zeigt. Der neue Fall ist dabei einer der spannendsten und auch überraschendsten, die ich bisher von Bruno kenne und hat mich sehr begeistert. „Revanche“ ist der inzwischen zehnte Band von Martin Walker und als Leser bleibt nur zu hoffen, dass noch viele Ausflüge mit Bruno ins Périgord folgen werden. Jetzt heißt es erst einmal wieder warten auf den nächsten Band, der hoffentlich folgen wird.

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