Im wunderschönen
Périgord wollen sich Brunos Freunde, die beiden Archäologen Horst und Clothilde
das Jawort geben. Doch zuerst hält die Höhle, in der die beiden Arbeiten, Bruno
in Atem. Eine Frau wird tot davor aufgefunden, anscheinend abgestürzt, während
sie etwas an die Wand sprühen wollte. Das Wort ist unvollständig geblieben und
schnell deutet einiges darauf hin, dass sie nicht alleine gewesen ist. War es
ein Unfall oder wurde sie ermordet? Der Fall zieht schnell weite Kreise und
Bruno sieht sich einem Konflikt gegenüber, der alles übertrifft, was er bisher
lösen musste.
Wer einen
Thriller sucht, der einen nächtelang in Atem hält, ist bei den Bruno-Krimis von
Martin Walker sicher schlecht bedient. Wer jedoch einen Krimi sucht, der gesellschaftliche
Konflikte wiederspiegelt und dem Leser dabei noch auf wunderbare Art Land und
Leute im Périgord nahebringt, der könnte es nicht besser treffen als mit seinem
wunderbaren Dorfpolizisten Bruno. Etwas gebeutelt dadurch, dass die perfekte
Frau für ihn noch nicht aufgetaucht ist (beziehungsweise wieder verschwunden ist),
hat Bruno dennoch einen großen Freundeskreis und viele Kontakte, die ihm bei
seinen Fällen weiterhelfen. Er kennt jeden im Ort und kann so oft entscheidende
Hinweise einsammeln. Das steht besonders bei diesem Fall im Vordergrund, bei
dem sich sogar das Innenministerium einschaltet. Begleitet wird Bruno in diesem
Band von Amélie, einen jungen Frau aus dem Justizministerium, die über die
Zusammenarbeit von Bruno und der Gendarmerie recherchieren soll, um landesweite
Empfehlungen zu erarbeiten. Zunächst noch skeptisch, erkennt Bruno schnell, was
Amélie kann, besonders ihre Nutzung von Technik und Social Media überraschen
ihn. Fast wie ein Dino fühlt er sich, angesichts des fleißig genutzten
Smartphones. In diesem Fall kann sie jedoch entscheidende Hinweise liefern und
auch in St. Denis fügt sie sich schnell ein. Es wird wieder viel gegessen,
getrunken und gekocht und wie so oft wünscht man sich als Leser, Bruno möge
einen doch auch einmal an seinen wunderbaren Tisch im Garten einladen, um all
die zauberhaften und spannende Menschen kennenzulernen, die er dort stets mit
gutem Essen bewirtet.
Gemeinsam mit
den Lesern hat auch Bruno sich in zehn Jahren weiterentwickelt, was besonders
die Zusammenarbeit mit der jungen Amélie sehr schön zeigt. Der neue Fall ist
dabei einer der spannendsten und auch überraschendsten, die ich bisher von
Bruno kenne und hat mich sehr begeistert. „Revanche“ ist der inzwischen zehnte
Band von Martin Walker und als Leser bleibt nur zu hoffen, dass noch viele
Ausflüge mit Bruno ins Périgord folgen werden. Jetzt heißt es erst einmal wieder
warten auf den nächsten Band, der hoffentlich folgen wird.
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