Wieder einmal ermitteln Beatrice Kaspary und Florin Wenninger in einem ungewöhnlichen Mordfall. In einer psychiatrischen Klinik wird ein junger aufstrebender Arzt ermordet aufgefunden und keiner der möglichen Zeugen kann wirklich weiterhelfen, da sie alle Patienten der Trauma-Station sind. Einige sprechen gar nicht, andere hören Stimmen oder reden wirres Zeug. Mühsam nehmen Florin und Bea ihre Arbeit auf und versuchen, wenigstens von den anderen Ärzten glaubwürdige Aussagen zu bekommen.
Mit „Stimmen“ ist Ursula Poznanski erneut ein großartiger und spannender Thriller der Reihe um das sympathische Polizistenduo in Österreich gelungen. Der Roman ist ein wahrer „Pageturner“, ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, nachdem ich begonnen hatte. Die Figuren, die man bereits aus den ersten Romanen kennt, sind ausgesprochen sympathisch und auch wenn ihr Privatleben immer mal wieder eine Rolle spielt, nimmt es nie zu viel Raum in der Geschichte ein. Es dienst lediglich dazu, ihren Charakter zu beschreiben und einen Hintergrund zu bilden, im Vordergrund stehen jedoch eindeutig der Mordfall und die Patienten in der Klinik. Die verschiedenen Krankheitsbilder beschreibt die Autorin dabei sehr detailliert, so dass dem laienhaften Leser auch schnell klar wird, worin das Problem bei den Befragungen und Zeugenaussagen liegt. Gleichzeitig sind die Patienten teilweise so liebenswert, dass man mit ihnen an ihren Krankheiten leidet. Was sie teilweise erlebt haben, ist kaum in Worte zu fassen und bewegt einen als Leser ebenso wie die engagierte Polizistin Bea.
Der Aufbau des Thrillers ist trotz der vielen Charaktere sehr logisch und strukturiert, es gibt keine Unklarheiten und das Ende war für mich dann doch mehr als überraschend. Für mich hatte sich diese Auflösung in keiner Weise angedeutet, genau so wie ein spannendes Buch meiner Meinung nach sein sollte.
Wie die beiden Bücher „Fünf“ und „Blinde Vögel“ ist auch die dritte Geschichte von Bea und Florin uneingeschränkt empfehlenswert für alle, die spannende Literatur zu schätzen wissen, die nicht mit viel Blut, Explosionen und dem simplen Grusel des Lesers arbeiten muss, um einen mitzunehmen.
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