Kann man die Weltgeschichte auf 250 Seiten zusammen fassen? Alexander von Schönburg versucht genau das, und er ist damit sehr erfolgreich. So viele Ereignisse denkt man zunächst, so viele Zahlen und Personen, da muss zwangsläufig etwas vergessen werden. Doch hier wird nichts vergessen, die Auslassung ist quasi selbst das Konzept. Indem von Schönburg sich nicht von Ereignis zu Ereignis hangelt, wie man es aus dem Geschichtsunterricht kennt, sondern den großen Bogen schlägt über mehrere Jahrtausende Menschheits- geschichte, macht er Geschichte gut lesbar und beim Leser bleibt dennoch so einiges hängen.
Wichtig ist hierbei nicht in welchem Jahr, an welchem Tag, welche Revolution stattfand, sondern welche Ideen und Personen zu welchen Umständen und schlussendlich Ereignissen führten. All dies wird aus einer übergeordneten Perspektive erzählt und auch das nicht rein chronologisch, sondern nach Themen sortiert: Wer waren die bösesten Figuren der Geschichte? Was die wichtigsten Ideen? Welche Städte hatten den meisten Einfluss oder bestimmen auch heute noch Bereiche unseres Lebens? Es macht einfach Spaß, diesen Ritt durch die Menschheitsgeschichte entlang einer großen übergeordneten Linie zu begleiten und den häufig sehr klugen Gedanken des Autors zu folgen.
Am Anfang erschien mir das ganze Buch ein abwegiges Projekt, doch nach der Lektüre kann ich nur sagen, dass eine großartige Idee sehr gut und unterhaltsam umgesetzt wurde. „Weltgeschichte to go“ funktioniert offensichtlich genauso gut wie Coffee to go.
Hier geht es zur Leseprobe des Rowohlt Verlags.
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