Chibi ist eine
Katze, die auf einem großen Grundstück bei einer Familie lebt. Im Gartenhaus
nebenan lebt ziemlich glücklich und zufrieden ein kinderloses Ehepaar, beide
arbeiten in der Literaturbranche, haben einen abwechslungsreichen Freundeskreis
und mögen ihr Haus mit Garten sehr. Eines Tages besucht Chibi eben diese
Nachbarn und schließt mit ihnen Freundschaft. Immer öfter kommt die kleine
Katze zu Besuch und schleicht sich klammheimlich in Leben und Herz des
Ehepaares. Kleine Abläufe des Alltags ändern sich plötzlich und viele Dinge
drehen sich darum, es Chibi so angenehm wie möglich zu machen, damit sie wieder
kommt, obwohl sie eigentlich nicht dort lebt.
„Der Gast im Garten“ ist eine kleine leise Geschichte über Liebe, Freundschaft und
Verlässlichkeit, die einen als Leser mit ihrem ganz eigenen Zauber gefangen
nimmt. Es sind keine großen Momente oder bombastische Emotionen, die im Leben
des Ehepaares das Zentrum bilden, sondern die kleinen Verschiebungen, die Chibi
mit sich bringt, in dem sie in das Leben eindringt. Doch wie der Titel es auch
schon sagt, ist sie nur ein Gast, ein Zuschauer von außen, der nicht ganz
dazugehört und vielleicht auch nicht heimisch werden möchte. Jeden Morgen geht
Chibi pünktlich zu ihrer Familie um den Sohn zur Schule zu verabschieden.
Dennoch ist das Ehepaar im Gartenhaus nicht unzufrieden mit ihrer Situation,
ihren Gast im Garten immer nur zeitweise zu haben, auch wenn sie ihn auf keinen
Fall mehr missen wollen.
Mir hat die
Geschichte um Chibi und ihr Gastspiel im Leben des Ehepaares im Gartenhaus sehr
gut gefallen, gerade weil die Geschichte so ruhig und gleichzeitig so schön und
bewegend war. Wie schnell man sein Herz an etwas hängt und es dann vermisst,
obwohl man vorher glücklich und zufrieden war, ist hier sehr schön beschrieben.
Eine wunderbare kleine Geschichte über Freundschaft, die ich jedem ans Herz
legen kann.
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