Maja hat sich
mit viel Arbeit einen eigenen kleinen Friseursalon aufgebaut, in dem sie mit
ihrem Kollegen und guten Freund Jeremy arbeitet. Plötzlich steht jedoch ihre
geliebte Tante Ruth vor der Tür und präsentiert ihr ihre neue Auszubildende:
Olga ist Russin und läuft herum wie eine aufgetakelte Bordsteinschwalbe. Als
dann auch noch Majas pubertierender Sohn Willi auf die schiefe Bahn gerät, ist
ihr Leben endgültig aus den Fugen geraten. Mit der Hilfe von Ruth, Olga, Jeremy
und einigen weiteren liebenswerten Charakteren versucht sie, Willi vor einer
kriminellen Laufbahn zu retten. Doch der steckt schon viel tiefer drin, als sie
geahnt hat.
Selten habe ich
ein Buch gelesen, dem man so sehr anmerkt, dass die Autorin wirklich jede
einzelne Figur uneingeschränkt liebt und schätzt. Sie sind alle sehr bunt und
teilweise überdreht, aber bis ins kleinste Detail liebevoll beschrieben, so
dass man sie schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen hat und sie nicht
mehr gehen lassen will. Olgas extrovertierte Art schockiert einen als Leser
zwar am Anfang genauso sehr wie Maja und Jeremy, doch schnell merkt man, dass
sie das Herz am rechten Fleck hat und entwickelt einen regelrechten
Beschützerinstinkt beim Lesen. Dies gilt auch für all die anderen Charaktere,
die bis in die kleinste Nebenrolle detailliert ausgearbeitet sind und die Geschichte
beim Lesen lebendig werden lassen.
Die Story an
sich ist stellenweise etwas abgehoben, aber wenn man sich darauf einlässt und
seinen Realitätssinn ein wenig zur Seite schiebt, ist Ellen Bergs „Blonder wird‘s nicht“ ein Buch, das einfach nur Spaß und gute Laune macht. Es ist locker und
kurzweilig geschrieben, Langeweile kennt die Geschichte gar nicht, was dazu
führt, dass man in einen kleinen Leserausch gerät und gar nicht mehr aufhören
mag. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Das Cover finde ich hingegen
nicht so gut gewählt, da es das Buch meiner Meinung nach alberner und platter
erscheinen lässt, als die Story letztendlich ist. Da ist ein wenig schade für
all die wunderbaren Figuren, die sich in der Geschichte tummeln.
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