Ein Autor auf
Reisen wird Opfer einer wilden Stalkerin, die ihm aus dem Hotelzimmer sein
Schlüsselbund klaut und nichts zurücklässt außer ihren langen schwarzen Haaren
in der Badewanne- als hätte sie genüsslich ein Bad genommen und auf den Beraubten
gewartet. Auf weiteren Reisen nach Moskau und Madrid geschehen weiter seltsame
Dinge und es drängt sich die Frage in den Vordergrund, wer den Autor hier
verfolgt. Und vor allem, warum.
Gerhard Falkner
war bereits mit „Apollokalypse“ für den Deutschen Buchpreis 2016 nominiert und mit
„Romeo oder Julia“ hat er es auch 2017 wieder auf die Shortlist geschafft.
Dennoch war ich von dem Roman enttäuscht, ich empfand die ganze Geschichte als sehr
gewollt und schlecht konstruiert. Bis kurz vor Ende war der ganze Ablauf für
mich kaum nachvollziehbar und auch nach Beendigung des Buches sind viele
Elemente für mich völlig unklar. Die Story hätte diese Nebenspuren meiner
Meinung nach in keiner Weise gebraucht, im Gegenteil, sie zerfaserten für mich
viel zu sehr und waren schwer zu verfolgen.
Als sehr positiv
empfand ich hingegen Falkners Sprache. Da ich bisher noch kein Buch von ihm gelesen
hatte, war es für mich eine neue Erfahrung. Mir sind viele Formulieren und
Ausdrücke in Erinnerung geblieben, weil ich sie so treffen und ausgesprochen
gut und bildhaft formuliert fand. Dies steht für mich leider in starkem
Widerspruch zu der schwachen Story, doch ich werde einem anderen Roman von
Gerhard Falkner sicher noch eine Chance geben.
Mir hat „Romeo
oder Julia“ nur eingeschränkt gefallen, während ich die Story abwegig und nicht
klar genug strukturiert fand, um nachvollziehbar zu sein, haben mir Ausdruck
und sprachliche Umsetzung sehr gut gefallen, es ist einfach Geschmackssache, ob
man an „Romeo oder Julia“ Gefallen findet oder nicht.
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