„Als die Giraffe
noch Liebhaber hatte“ ist eine Sammlung von vier Erzählungen, die sich alle
einem berühmten Wissenschaftler widmen. Doch statt sie zum Erzähler zu machen
und ihre Entdeckung zum großen Thema, erzählen eben gerade die, die man nicht
gesehen hat. Ein Bekannter, ein Diener, die Helfershelfer, die nie im
Mittelpunkt standen und dennoch oft erst die Möglichkeit gegeben haben, dass
Dinge machbar wurden. Sie erzählen vom Leben der berühmten Personen, von den Problemen
und Eigenarten auf höchst berührende Art und Weise und nehmen den Leser mit auf
eine Reise, die sie fesseln wird.
Der Autor
Michael Lichtwarck-Aschoff hat ein wunderschönes Buch geschaffen, dass eine kleine
Zeitreise darstellt, aber auch von großen Leidenschaften der Wissenschaftler Étienne
Geoffroy Saint-Hilaire, Antoine de Lavoisier, Claude Bernard und Louis Pasteur
berichtet. Seine Sprache, die auf mich zunächst so distanziert und neutral
wirkte, zieht einen doch sehr schnell in die Geschichten hinein, man lebt mit
den Menschen und fühlt mit ihnen. Am stärksten beeindruckt hat mich die erste
Geschichte um eine Giraffe, die einst als Star in den botanischen Garten von
Paris kam und dann langsam aber sicher vergessen wurde. Ebenso wie ihr
damaliger Reisebegleiter Étienne Geoffroy Saint-Hilaire, der jetzt tagtäglich
auf einer Bank sitzt und den alten Zeiten nachhängt. Eben den Zeiten, als seine
Giraffe noch zahlreiche Liebhaber hatte.
Michael Lichtwarck
– Aschoffs „Als die Giraffe noch Liebhaber hatte“ ist ein wahres
Liebhaber-Buch, mit wunderschönen Geschichten, die einen berühren und nicht
mehr loslassen wollen. Es ist auch ein Buch zum immer wieder in die Hand nehmen,
weil man immer wieder Neues entdeckt in diesen Geschichten, die bis ins Kleinste
abgestimmt sind, teils lustig, teils beängstigend, aber nie ohne Gefühl.
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Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Klöpfer & Meyer.
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