Es sind die 30er
Jahre in Prag, als Lenka und Josef sich ineinander verlieben. Er ist
Medizinstudent und sie an der Kunsthochschule, das Leben könnte nicht schöner
sein. Aber der Einmarsch der deutschen Truppen steht kurz bevor, als die beiden
überstürzt heiraten, damit die Familien gemeinsam nach Amerika fliehen können
und Visa bekommen. Doch es kommt anders als geplant und Josef flieht alleine,
während Lenka in Prag bleibt und als Jüdin mit ihrer Familie nach Theresienstadt
deportiert wird. Sie verlieren sich aus den Augen, bis eine Hochzeit sie
Jahrzehnte später wieder zusammenführt.
Die Geschichte um
Lenka und Josef hat mich beim Lesen tief berührt und einfach nicht losgelassen,
so dass ich den ganzen Roman fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Ihr
Schicksal ist mir sehr nahe gegangen und besonders die Beschreibungen von
Lenkas Leben in Theresienstadt und später in Auschwitz treiben einem die Tränen
in die Augen. Die Autorin Alyson Richman durchbricht in ihrer Erzählung immer
wieder die Chronologie und wechselt zwischen den Perspektiven von Lenka und
Josef hin und her, was die Geschichte noch aufregender und spannender macht.
Doch im Mittelpunkt der ganzen Geschichte stand für mich die ganze Zeit Lenka,
denn wie ihr Leben dargestellt wird, welches Leid sie erfahren muss, bewegt
einen so sehr, dass man sie einfach nicht mehr loslassen kann.
Selten hat mich
eine Geschichte beim Lesen so berührt wie diese. Alyson Richman ist mit ihrem
Roman „Abschied in Prag“ ein beeindruckendes Buch gelungen, das einem mitnimmt
in eine dunkle Zeit Europas und einem die damaligen Zustände so nahe bringt,
wie es kein Sachbuch jemals könnte.
✮✮✮✮✮
Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Diana Verlags.
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