Ein US-Präsident
der narzistisch ist, leicht größenwahnsinnig und zu Kurzschluss- reaktionen neigt
– dass uns das bekannt vorkommt, ist sicher kein Zufall. Nachdem er in einer
Nachtaktion beinahe Nordkorea mit Atomsprengköpfen bombardiert hätte,
beschließen der Verteidigungsminister und sein Stabschef, dass sie diesen
Präsidenten ausbremsen müssen, wenn er nicht die ganze Welt in die Zerstörung
treiben soll. Als ihr erster Plan scheitert, scheint ein Attentat die einzige
Lösung, um Schlimmeres zu verhindern. Doch das ist nicht so einfach, wie es
vielleicht klingen mag – auch nicht für den Verteidigungsminister.
Sam Bourne
schreibt seinen Thriller sehr offensichtlich in Anlehnung an die Wahl von
Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. In seinem fiktiven Roman
lässt er den namenlosen Präsidenten die Atomcodes aktivieren, erst in letzter
Minute kann ein Unglück verhindert werden, die Öffentlichkeit erfährt davon
natürlich nichts. Die Story ist sehr spannend angelegt und auch die Figuren
sind eigentlich gut eingeführt in die Geschichte und bieten viel Potential.
Leider hat mich die Zusammenführung der beiden Erzählstränge um den Stabschef
und den Verteidigungsminister und andererseits eine Mitarbeiterin des Weißen
Hauses, die Ermittlungen anstellt, nicht überzeugt. Ihre Figur war einfach
nicht stark und selbstbewusst genug, um als Rechtsberaterin im Weißen Haus zu
überzeugen. Mir fehlte als Leser ein Protagonist, mit dem ich mich in
irgendeiner Weise identifizieren konnte, leider hat Bourne es nicht geschafft,
diese Figur in die Story einzubinden. Alle waren mir durchweg eher
unsympathisch und so konnte mich die Geschichte nicht richtig mitnehmen. Zudem
fand ich es etwas zu einfach, so offensichtlich Präsident Trump als Charakter
zu kopieren und als Romangrundlage zu verwenden.
Ich hatte mir
von „Der Präsident“ etwas mehr erwartet, mir fehlten die Spannung und eine
Hauptfigur, die die Story für den Leser nachvollziehbar macht, indem er mit ihr
sympathisiert. Vom Ansatz her finde ich Sam Bournes Idee ganz gut, bei der
Umsetzung wäre aber mehr drin gewesen.
✮✮✮✰✰
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