Die Geschichten
auf Gut Greifenau gehen weiter. Während der Erste Weltkrieg tobt wird auch das
Leben auf dem Gut immer schwieriger, die Nahrungsmittel werden knapp und die
Politik mischt sich in die Landwirtschaft ein. Der älteste Sohn Konstantin ist
einzogen worden und so muss sein Vater, der wenig Talent für das Thema zeigt,
das Landgut allein bewirtschaften. Noch immer weiß er nicht, dass der Kutscher
Albert sein Sohn ist, auch wenn der immer mehr Informationen über die damaligen
Vorkommnisse zusammen- trägt. Und die hochwohlgeborene Gräfin ist nach wie vor
fest entschlossen, ihre jüngste Tochter in der Kaiserfamilie zu verheiraten,
egal wie widerlich der auserkorene junge Mann sich auch verhält. Es ist also
wieder viel los auf Gut Greifenau, egal ob beim Dienstpersonal oder in der
feinen Gesellschaft.
Hanna Caspian
schreibt wieder sehr gelungen über das Leben verschiedenster Menschen zur Zeit
des Ersten Weltkriegs, immer mehr erinnert der Aufbau an „Downton Abbey“, das
Leben von Dienerschaft und Adel werden immer wieder gegenüber gestellt. Dies
geschieht auf äußerst kurzweilige und unterhaltsame Art und Weise, besonders
die Grafentochter Katharina ist mir in diesem Band sehr ans Herz gewachsen. Sie
entwickelt eine Entschlossenheit und innere Stärke, die man ihr zu Beginn der
Geschichte gar nicht zugetraut hatte. Die Dorflehrerin wird dabei zu ihrer
verbündeten und erschließt ihr Möglichkeiten, die sich durch ihre eingeengte
Beziehung nie gesehen hatte. All diese Figuren ziehen einen in die Geschichte
hinein, die wie ein wunderbarer Kinofilm im Kopf abläuft. Das Personal ist sehr
unterschiedlich, mal sympathisch, mal garstig und fast bösartig, wodurch die
Handlung immer weiter vorangetrieben wird und Katastrophen nicht ausbleiben.
Das macht den Roman so spannend und lässt einen auch voller Vorfreude auf den
nächsten Band warten, denn viele Probleme sind noch ungelöst in der Schwebe und
natürlich wünscht man seinen Protagonisten und Protagonistinnen nur das Beste.
Hanna Caspian
hat mit „Gut Greifenau. Nachtfeuer“ einen in sich stimmigen und unterhaltsamen
zweiten Band zu ihrer Gut-Greifenau-Reihe geschrieben. Die Figuren entwickeln
sich konstant weiter und die Lektüre macht einfach Freude.
✮✮✮✮✰
Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Droemer Knaur.
Wer mehr über die Autorin erfahren möchte, kann hier noch einmal das Kurzinterview nachlesen, das sie Sarahs Bücherregal zum Erscheinen des ersten Bandes der Gut-Greifenau-Reihe gegeben hat.
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