Mimi Reventlow
lebt Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Zeit, zu der Frauen eigentlich keinen
anderen Anspruch an das Leben haben sollten, als zu heiraten und Kinder zu
kriegen. Doch Mimi hat eigene Pläne, sie will Fotografin werden und die Welt
sehen. Ihre Eltern haben glücklicherweise Verständnis und geben ihr eine kleine
Starthilfe. Doch als ihr Onkel, ihr großes Vorbild als Fotograf, erkrankt, muss
Mimi das Reisen erst einmal aufgeben. Sie geht zu ihm in den Weberort Laichingen
und kümmert sich um ihn. Dort muss sie sich in einem Ort arrangieren, in dem
die Zeit schon vor hundert Jahren stehengeblieben zu sein scheint. Es wird
nicht leicht für die eigenwillige junge Frau, sich dort als Fotografin
durchzusetzen.
Petra
Durst-Benning beschreibt gewohnt flüssig und gut lesbar das Leben von Mimi, die
einem in ihrer eigenwilligen und starken Art sofort ans Herz wächst. Schnell
ist man in der Geschichte drin und genießt es, am Leben von Mimi teilzuhaben,
man freut sich mit ihr und man leidet mit ihr. Was ich etwas störend an diesem
Auftakt der Fotografinnen-Saga fand, war die Handlung an sich. Meiner Meinung
nach passiert einfach viel zu wenig in diesem Roman, um einen Umfang von 400
Seiten zu rechtfertigen, die Figuren sind mir nicht detailliert genug
gezeichnet und ich sehe auch wenig Entwicklung, die es spannend machen würde,
wie die Handlung weitergeht. Im Grunde besteht der ganze erste Band daraus,
dass Mimi zunächst recht erfolgreich ist, und dann in Laichingen „strandet“ und
sich um ihren Onkel kümmert. Die Dorfbewohner sind ihr gegenüber skeptisch, das
ist klar, doch auch hier gibt es meiner Meinung zu wenig unterschiedliche
Facetten, um die Handlung wirklich mitreißend zu machen.
„Die Fotografin.
Am Anfang des Weges“ ist ein unterhaltsamer historischer Roman, der mir aber zu
wenig Handlung hat und auch in den Figuren auch zu flach bleibt, um mich
wirklich zu begeistern. Ein leichter Schmöker, der mich nicht vollständig
überzeugen konnte.
✮✮✮✰✰
Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Blanvalet Verlags.
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