Als Veras Tante
plötzlich einen Schlaganfall erleidet und im Koma liegt, muss sich Vera um ihre
Sachen kümmern und beginnt zur Vergangenheit ihrer Tante zu recherchieren. Was
hatte sie mit dem Haus Winkelberg zu tun, das durch Euthanasieverbrechen im
Dritten Reich zu umstrittener Berühmtheit gelangte? Ohne ihr Wissen
recherchiert auch Manolis Lefteris in dem Fall, denn er soll belastende
Unterlagen besorgen, die Veras Tante angeblich seit Jahrzehnten versteckt hat.
Unabhängig voneinander sind die beiden einem großen Geheimnis auf der Spur.
Ellen Sandberg hat hier wirklich einen großartigen Krimi
abgeliefert. Die Hauptfiguren Vera und Manolis sind einem sehr sympathisch,
auch wenn gerade Manolis nicht immer mit ganz sauberen Absichten handelt. Man
erfährt viel über ihren Hintergrund und gewinnt dadurch einen guten Einblick in
ihre Intention, warum und wie sie handeln. Die ganze Story ist sehr mitreißend
und spannend geschrieben, auch wenn einem die Verwicklungen teilweise fast
unrealistisch erscheinen, ist doch inzwischen erwiesen, dass viele Täter des
Dritten Reichs ungeschoren davongekommen sind, wie auch einige Figuren in
diesem Roman. Durch die Vermischung Veras und Manolis Handeln in der Gegenwart
und den Erinnerungen von Veras Tante Kathrin gewinnt man einen guten Überblick
über alle Handlungsstränge und hat kein Problem, den Verwicklungen zu folgen.
„Die Vergessenen“
von Ellen Sandberg ist toller Krimi, spannend geschrieben und mit einem sehr
interessanten Thema. Eine absolut runde Sache, ich konnte das Buch kaum noch
aus der Hand legen, so gespannt war ich, wie es wohl weitergehen könnte. Von
mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung für den Roman.
✮✮✮✮✮
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