Es sind die
goldenen Zeiten Ostpreußens, Ende des 19. Jahrhunderts. Die Familien von
Schletter und Reichenbach leben schon lange nebeneinander im Ort, als Leonard
von Schletter ausgerechnet die Kaufmannstochter Adela heiraten soll, in die
sich auch der junge Carl Reichenbach verliebt hat. Die Freundschaft der jungen
Männer zerbricht an dieser arrangierten Ehe und dieses Zerwürfnis soll noch
viel Schaden anrichten. Carl sinnt auf Rache an Leonhard und hat es auf dessen
Schwester Elisa abgesehen. Das enge Korsett gesellschaftlicher Zwänge macht es
allen nicht einfach und so ist es fraglich, ob sie ihr Glück wirklich finden
werden.
Der Roman „Königsberg. Glänzende Zeiten“ ist der erste
Band rund um die Familien Schletter und Reichenbach in Ostpreußen. Mir hat das
Buch gut gefallen, auch wenn es stellenweise etwas flach fand. Es geht sehr
viel um Liebe und Verwicklungen, ein wenig mehr Bezug zur historischen Realität
und auch dem Leben der anderen gesellschaftlichen Klassen hätte ich
wünschenswert gefunden. Dennoch ist der Roman sehr flüssig geschrieben und die
Protagonisten sind gut gezeichnet, die Lektüre ist unterhaltsam und macht viel
Freude. Vor allem wird sehr deutlich, dass ein wohlhabendes Leben eben nicht
gleichzeitig Freiheit bedeutete, vielmehr wurden die Kinder von ihren Eltern
früh in Wunschvorstellungen gezwängt, durch Heiratsallianzen verbunden und auf
Wege geschickt, die sie ins Unglück führten. Persönliches Glück spielte eine
untergeordnete Rolle, es ging immer darum, den Rang der Familie zu festigen und
den Wohlstand zu sichern. Ähnlich wie die Heiratspolitik von Königshäusern wird
auch in Ostpreußen geschachert, um das Beste für die eigene Familie
herauszuholen. Das beschreibt die Autorin Nora Elias sehr spannend und
mitreißend, so dass man mit den Figuren schnell Mitgefühl entwickelt.
Mir hat der
erste Band der Königsberg-Reihe von Nora Elias gut gefallen, auch wenn ich mir
etwas mehr Tiefgang und historische Details gewünscht hätte. Der Roman ist ein
dennoch ein schöner Schmöker, in den man versinken kann und der einen mitnimmt.
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Auch der zweite
Band „Königsberg. Bewegte Jahre“ ist bereits erschienen.
Hier geht es zu weiteren Informationen des Goldmann Verlags.
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