Im Jahr 1779
begibt sich George W. De Long mit seiner Crew auf eine ganz besondere Reise:
Sie wollen einen Seeweg zum Nordpol finden, um den sich noch viele Gerüchte
ranken. Es soll dort warm sein, belebt, es gebe noch Mammuts und Säbelzahntiger
oder auch einen Zugang zum Inneren der Welt. Finanziell geplant wird die Reise
vom exzentrischen Herausgeber des New York Herald, der auch bereits die Suche
nach dem verschollenen Livingston in Afrika organisierte- alles für die
Zeitungsauflage. Die Entdeckung des Nordpols soll für seine Zeitung der ganz
große Coup werden und so scheut er keine Kosten, um die U.S.S. Jeannette mit einer
Mannschaft Richtung Norden zu schicken.
„Die Polarfahrt“
von Hampton Sides ist zwar ein Sachbuch, aber es ist so spannend und mitreißend
geschrieben, wie ich es mir von jedem Thriller wünschen würde. Sides
strukturiert das Buch sehr gut, schafft Hauptfiguren, die einem beim Lesen ans
Herz wachsen oder die einen einfach nur erschrecken, wie teilweise die Menschenfeindlichkeit
des Herausgebers Bennett. Auch De Longs Frau spielt, was in der damaligen
Realität sicher selten war, eine wichtige Rolle für das Buch, ihre Briefe
bilden einen Bogen über alle Kapitel, merkt man ihnen doch an wie Angst und
Verzweiflung im Laufe der Zeit immer größer werden. Sehr bewegend fand ich auch
den abgedruckten Brief von De Longs Tochter Sylvie, die noch ein Kleinkind war
als er losfuhr, und jetzt zur Schule geht und ihm einen Brief schreiben kann.
Hampton Sides
hat einen sprachlich und strukturell großartiges Buch geschrieben, das einem
auf wunderbare Weise aufzeigt, wie viel wir in den letzten 200 Jahren über das
Leben auf der Erde und den Planeten selbst, erfahren haben. Die Vorstellung
einer Oase auf dem Nordpol erscheint uns heute so genauso abwegig wie ein
Gletscher in der Sahara, dennoch setzten sich viele Expeditionen damals diese
Entdeckung zum Ziel. Dabei mussten nicht selten auch Menschenleben dem
Forscherdrang geopfert werden.
Mich hat „Die
Polarfahrt“ von Hampton Sides uneingeschränkt begeistert, auch für Leser die
sonst eher kein Sachbuch lesen würden, ist dieses Buch absolut empfehlenswert.
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Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des mare Verlags.
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