Selten habe ich
so ein bewegendes und voller Liebe zur Hauptfigur steckendes Buch gelesen wie „Ich,
Eleanor Oliphant“. Eleanor ist anders als alle Menschen, die sie kennt. Sie
geht nicht aus, sie macht keinen Smalltalk, sie hat keine Freunde. Sie ist der
einsamste Mensch, den man sich wohl vorstellen kann, doch sie kennt es gar
nicht anders. Als Eleanor sich jedoch verliebt, kommt sie ganz langsam aus
ihrem Schneckenhaus hervor und stellt sich der Welt, die so beängstigend für
sie ist.
Eleanor Oliphant
ist ein besonderer Mensch mit besonderen Erwartungen an das Leben und die
Menschen, die sie trifft. Warum das so ist, sollte jeder Leser selbst langsam
herausfinden. Gail Honeyman führt einen langsam an Eleanor heran und obwohl sie
so speziell ist, wächst sie einem ans Herz und lässt einen von der ersten Seite
an nicht mehr los. Man muss sich auf ihre Weltsicht einlassen und akzeptieren,
dass man eben erst einmal nicht weiß, warum sie zu diesem Menschen geworden
ist. Stück für Stück entblättert sich dann vor einem das unglaubliche Leben von
Eleanor Oliphant und wie es sie in diese Situation getrieben hat. Sie scheint
völlig unfähig zur Kommunikation und wird von allen als verrückt und schrullig
wahrgenommen, was sie nicht so ganz versteht, aber akzeptiert. Auf unglaublich
anrührende Weise beschreibt die Autorin, wie sie sich Stück für Stück in die
Welt hinauswagt, wie ein Kind, das erstmals alleine läuft wirkt es fast. Dabei
steht ihr zum Glück ein Mensch zur Seite, der ihr zeigt, was Freundschaft
eigentlich bedeutet und dass man einen Menschen mögen kann, ohne Vorbehalte und
ohne Gegenleistung. Eine völlig neue Erkenntnis für das zerstörte kleine Herz
von Eleanor Oliphant.
Meiner Meinung
nach ist Gail Honeyman mit „Ich, Eleanor Oliphant“ ein ganz außergewöhnliches
Buch gelungen, das lange in einem nachhallt und einen beim Lesen völlig
mitreißt. Ich werde Eleanor Oliphant sicher nicht so schnell vergessen und sie
sollte allen Lesern eine Mahnung dafür sein, dass man Menschen eben nicht in
Schubladen stecken sollte, ohne sie zu kennen, den jeder hat seine ganz eigene
Geschichte.
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Hallo Sarah,
AntwortenLöschendieses Buch hatte ich schon seit längerem im Blick. Deine Charakterbeschreibung hat meine Neugierde geschürt. Dein letzter Satz gefällt mir sehr.
Ein stiller Mensch kann durchaus voller interessanter und liebenswürdiger Charakterzüge stecken.
Eine sehr schöne Buchempfehlung. Vielen Dank dafür :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja