In seinem Buch
zu „Arthur Schnitzler. Anatom des Fin de Siècle“ setzt sich Max Haberich
intensiv mit Leben und Werk des Autors auseinander. Dies geschieht unabwendbar
auch vor dem politischen Hintergrund von Schnitzlers Lebenszeit und betrachtet
dabei auch den Einfluss von Schnitzlers Gegenwart auf seine Werke.
Als Untertitel
trägt das Buch den Begriff „Biographie“, was ich jedoch nicht gut gewählt
finde. Im Gegenteil handelt es sich bei dem Buch eher um eine Aufsatzsammlung,
die sich mit dem Werk Schnitzlers zwar intensiv auseinandersetzt, jedoch nur
wenig Einblick in das private Leben von Arthur Schnitzler gibt. Besonders die
zu Beginn langwierige Aufzählung der frühen Stücke von Schnitzler mit
Inhaltsangabe empfand ich beim Lesen als zu langatmig, während an späterer
Stelle des Buches relativ viel Vorwissen über die Veröffentlichungen von
Schnitzler vorausgesetzt wird, um den Abschnitten folgen zu können. Besonders
das Zusammenspiel von Schnitzler mit berühmten Personen seiner Zeit wie
Hoffmansthal und Freud kommt für mich in dem Buch viel zu kurz, auch seine
persönlichen Beweggründe für Entscheidungen sind wenig ausgearbeitet. Das ist
besonders Schade, da Schnitzler Zeit seines Lebens intensiv Tagebuch führte und
daher viel mehr Material dagewesen wäre, als hier genutzt wurde.
Alles in allem
handelt es sich meiner Meinung nach bei diesem Buch mehr um ein Werk, dass sich an Literaturwissenschaftler richtet, quasi als Kommentar zu Schnitzlers
gesammelten Werken, keinesfalls jedoch um eine für fachfremde Leser gut
aufbereitete Biographie. Daher konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen.
✮✮✮✰✰
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