Marla ist
einsam. Einsam auf Partys, einsam in Mitten von Facebook-Freunden und
Dating-Apps. Obwohl sie immer unterwegs ist und in einer WG wohnt, scheint sie
niemandem etwas zu bedeuten. Und niemand bedeutet ihr etwas. Immer trauriger
wird sie und driftet ab, bis sie nach einer missglückten Familienfeier am
Strand von Sylt landet. Und wieder nur jemanden sucht, der gegen ihre
Einsamkeit hilft. Doch nichts hilft.
Julia Zange hat
mit „Realitätsgewitter“ einen sehr eindringlichen Roman geschrieben, der einen
mitten ins moderne Berlin führt. Eine Großstadt, in der immer was passiert und
man jederzeit Leute treffen kann, ein echtes Realitätsgewitter, das auf Marla
einprasselt. Sie zeigt aber auch die unglaubliche Einsamkeit einer Generation,
die sich über Facebook-Freunde definiert und abhängig ist vom Klingeln des
Handys, das die eigene Existenzberechtigung darstellt. Mein Handy klingelt,
also bin ich. Marla kämpft sehr bewegend gegen die damit einhergehende
Traurigkeit an, das Fehlen jeglicher konstanter und emotionaler Beziehung, ohne
einen richtigen Ansatzpunkt zu finden.
„Realitätsgewitter“
von Julia Zange ist ein Roman, der perfekt in die Zeit passt und das Leben und Empfinden
vieler Personen diese Generation wiederspiegelt. Enttäuscht hat mich der
Schluss, der meiner Meinung nach simpel und nicht konsequent genug war, um
diesen Text gerecht zu werden.
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