Louise Barclay
kommt aus London nach Paris, wild entschlossen ein neues Leben anzufangen. Von
ihrer Tante hat sie eine Wohnung und eine alte Bäckerei geerbt, jetzt muss sie
nur überlegen, was sie damit anfangen will. Mit ihrer fröhlichen Art bringt sie
wieder Leben in die Rue Estelle und ihre Bewohner auf Trab. Alle fühlen sich
von ihr angetrieben und suchen einen Sinn in ihrem Leben, während Louise
feststellt, dass sie gar nicht weiß, was sie eigentlich vom Leben will.
Fiona Blums
Roman „Frühling in Paris“ ist eine bezaubernde Geschichte über eine junge Frau,
die das Leben ihrer Mitmenschen bereichert, ohne selbst zu wissen, wohin sie
eigentlich will. Louise ist sehr liebenswert, aber auch naiv und stürzt sich
ständig in neue Projekte. Damit lenkt sie sich selbst eigentlich nur davon ab,
dass sie gar nicht weiß, was sie vom Leben erwartet, was ihr Traum ist. In
Paris bekommt sie die Chance, endlich etwas zu finden, was sie wirklich
ausfüllt und Menschen zu treffen, die ihr als wahre Freunde zur Seite stehen.
All dies beschreibt die Autorin mit einer wundervollen, fast verträumten
Sprache, die sehr gut zu Louise passt. Besonders die bildhaften Beschreibungen
von Louises Emotionen haben mich begeistert, so vergleicht sie beispielsweise
Gespräche mit ihrer Mutter mit einem Regenguss, der einen bis auf die Knochen
durchnässt. Ihre Art damit umzugehen ist, ihrer Mutter einfach nur Bruchstücke
aus ihrem Leben zu erzählen, damit nicht all ihre Hoffnungen in der Anwesenheit
ihrer Mutter geradezu ertrinken.
„Frühling in
Paris“ ist eine wunderschöne Geschichte, liebevoll geschrieben und mit einer
eindrucksvollen Hauptperson besetzt. Louise Barclay bleibt einem im Kopf, auch
wenn das Buch schon längst beendet ist.
✮✮✮✮✰
Hier geht es zu weiteren Informationen und der Leseprobe des Goldmann Verlags.
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