In „Leere Herzen“
beschreibt Juli Zeh eine mögliche Zukunft. Eine Welt, die zynisch ist und in
der der große Berlinhype dazu geführt hat, dass alle in farblose Kleinstädte
ziehen. Auch Britta hat das getan und mit ihrem Geschäftspartner Babak mit der „Brücke“
ein Unternehmen gegründet, das auf den ersten Blick wie eine
Therapieeinrichtung für Suizidgefährdete wirkt, in Wahrheit aber einen völlig
neuen Geschäftszweig für sich entdeckt hat. Doch genau darf das niemand wissen,
denn das Geschäft mit dem Tod ist gefährlich. Plötzlich scheint jemand ihre Geschäftsidee
kapern zu wollen und Britta und Babak müssen zu ungewohnten Maßnahmen greifen,
denn auch ihr eigenes Leben ist plötzlich bedroht.
Juli Zeh hat
zuletzt mit ihrem Gesellschaftsroman „Unterleuten“ uneingeschränkt überzeugt.
Ihr neuer Roman „Leere Herzen“ setzt jetzt an einer ganz anderen Stelle an, es
ist ein Zukunftsroman, der eine von vielen Möglichkeiten durchspielt, wie die
Welt sich entwickeln könnte. Und es ist für mich ein sehr glaubwürdiges Szenario,
das sie packend beschreibt. Als Leser ist man sofort gespannt auf diese Welt,
auch wenn sie einen gruselt. Denn es ist eine kalte und zynische Welt ohne
Mitgefühl, die Juli Zeh hier erschaffen hat. Es bleibt zu hoffen, dass wir
diese Entwicklung noch abwenden können, denn folgt man dem Gedankengang der
Autorin, sind wir auf dem direkten Weg in die dieses Szenario. „Leere Herzen“
ist keine unwahrscheinliche Science-Fiction-Idee, sondern die Realität, die uns
allen blüht, wenn es einfach weitergeht wie bisher. Lediglich die Figuren
bleiben mir etwas zu blass, da hätte ich mir noch mehr Informationen gewünscht,
um einen guten Zugang zu finden.
In ihrem Roman „Leere
Herzen“ schafft Juli Zeh eine beängstigende Aussicht auf die Zukunft, spannend
und packend realistisch, so dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen
kann, wenn man erst einmal in die Zukunft eingetaucht ist.
✮✮✮✮✰
Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Luchterhand Literaturverlags.
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