In den Wirren der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs in England verliert Frances den kleinen Davy aus den Augen, auf den sie eigentlich aufpassen sollte. Gleichzeitig taucht nach über zwei Jahrzehnten die Leiche ihrer verschwundenen Kindheitsfreundin Wyn auf, sie war die ganze Zeit in der Nähe ihrer Familie vergraben. Das reißt bei Frances viele alte Wunden wieder auf und die Geschichte von Wyn und Davy beginnt sich in der Erzählung zu verbinden.
Obwohl ich mich sehr auf den neuen Roman von Katherine Webb gefreut habe, war ich doch sehr enttäuscht von der Lektüre. Die Geschichte entwickelt von Anfang an keine richtige Spannung, was meiner Meinung nach auch daran liegt, dass Frances als Protagonistin völlig farblos bleibt. Man weiß wenig über sie und kann so vielen Gedankengängen und Ideen nicht folgen, nur beiläufig erfährt man von ihrer Arbeit und ihrer Ehe, dabei wäre all das wichtig, um aus ihre eine plastische Figur zu machen, die einen auch anspricht und berühren kann. Trotz der dramatischen Ereignisse plätschert die Handlung nur so dahin und auch die Rückblicke in die Kindheit von Wyn und Frances können den Plot nicht voranbringen. Beim Lesen empfand ich die Geschichte als belanglos und es reizte wenig, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen und weiterzulesen. Auch dauert es meiner Meinung nach viel zu lange, bis neben Frances weitere Figuren richtig eingeführt werden und auch die bleiben völlig farblos und austauschbar. Eine wirkliche Konstruktion von Beziehungen und Handlungen konnte ich nicht erkennen.
Mich konnte „Die Schuld jenes Sommers“ leider nicht überzeugen, ich fand das Buch viel zu detailarm und die Figuren zu flach und wenig ausgearbeitet, um einen bei der Lektüre wirklich mitnehmen zu können. Die Idee und der Klappentext haben viel versprochen, für mich jedoch fast nichts davon gehalten.
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