In China tobt in
den 60er Jahren die Kulturrevolution, als eine geheime Station beginnen soll,
Signale ins All zu schicken. Die Basis „Rotes Ufer“ soll ersten möglichen
Kontakt zu Außerirdischen aufnehmen, denn die USA und die Sowjetunion forschen
ebenfalls intensiv in diese Richtung. Der Kontakt gelingt, jedoch ganz anders
als gedacht und fünfzig Jahre später stehen die Menschen vor der großen
Herausforderung damit umgehen zu müssen. Das Schicksal der Menschen scheint
sich unweigerlich für immer zu verändern.
Cixin Liu hat
mit „Die drei Sonnen“ nicht einfach einen Science Fiction Roman geschrieben,
sondern ein wahres Meisterwerk verfasst. Das Wissen des Autors in den Bereichen
der Physik und Mathematik muss groß sein, wenn er einen derart detailliert
begründeten Roman schreiben kann, in dem viel fachliches vermittelt wird, ohne
nur einmal langweilig, unverständlich oder abgehoben zu werden. Die Geschichte
hat mich von der ersten Seite an gepackt und auch als naturwissenschaftlich
nicht besonders bewanderter Leser konnte ich den Erklärungen gut folgen. „Die
drei Sonnen“ ist kein Roman, in dem plötzlich eine fremde Spezies die Erde
angreift und ein Krieg beginnt, wie es in zahlreichen Kinofilmen bunt und
knallend dargestellt wird. Der Roman beschreibt auf eine sehr feine und
detaillierte Art und Weise einerseits die Probleme, denen sich die Menschheit
aktuell stellen muss und wie schlecht wir teilweise mit dem Planeten umgehen,
auf dem wir Leben. Gleichzeitig führt Cixin Liu uns Stück für Stück an die von ihm
geschaffene Kultur heran, die auf einem anderen Planeten lebt und auf die
Kontaktaufnahme der Menschen reagiert. Sein Blick auf die Menschen ist zwar
kritisch, aber nicht ausschließlich negativ, und so verfolgt man als Leser
gebannt die Entwicklungen und Hintergründe,
die sich Stück für Stück vor einem ausbreiten und einen unweigerlich mitziehen
auf die Reise in die unbekannte Welt.
Ich war bisher
kein Fan von Science-Fiction-Literatur, doch Cixin Lius Auftakt der Trilogie „Die
drei Sonnen“ hat mich derart begeistert, dass ich mich jetzt sicher öfter an
das Genre heranwagen werde. Der Roman ist unglaublich intelligent und
gleichzeitig mitreißend geschrieben, bietet viele Fakten ohne trocken oder
langweilig zu werden und basiert auf einer unglaublich spannenden Idee, die in
zwei weiteren Bänden noch weiter ausgebreitet wird. Ich freue mich schon jetzt
auf die Lektüre von „Der dunkle Wald“, dem zweiten Band der Trilogie.
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