Nach einem
schweren Verkehrsunfall leidet die Journalistin Carla unter Amnesie, die
letzten sieben Monate ihres Lebens sind einfach ausgelöscht. Freunde und
Familie sollen helfen, diese Lücken zu füllen, doch Carla bekommt das Gefühl,
dass ihr Ehemann nicht ehrlich zu ihr ist. Was versucht er ihr zu verheimlichen
und woran hat sie gearbeitet, bevor der Unfall passierte? Und was hat das alles
mit ihrer verstorbenen Schwester zu tun?
Der Roman „Die
verbotene Zeit“ spielt in den 70er Jahren, Carlas Eltern sind Deutsche und nach
dem Krieg nach England gegangen um neu anzufangen. Sehr spannend beschreibt die
Autorin Claire Winter in Rückblenden das Leben von Carlas Mutter Dora und deren
bester Freundin Edith in Berlin von den 20er Jahren bis zum Ende des Weltkriegs
und Stück für Stück entdeckt auch Carla ihre Familiengeschichte. Die Charaktere
sind dabei durchweg außerordentlich detailliert beschreiben, zu Carla und auch
in der andere Zeitebene zu Dora und Edith findet man als Leser sofort einen
Zugang und lässt sich von der Geschichte mitreißen. Der Roman zeichnet sich
zudem durch sehr gut recherchierte historische Details aus, ungeschönt zeichnet
Claire Winter ein klares Bild der Machtergreifung der Nazis und wie sich das
Klima veränderte, und auch, wie leicht es war, einfach wegzusehen, wenn
Bekannte einfach verschwanden, spart sie nicht aus. Der Roman geht einem eben
aufgrund dieser Beschreibungen sehr nahe, dazu kommt Doras persönliches
Schicksal, welches sie langsam in eine Depression treibt. All diese Punkte sind
zu einer tollen Story und einem schlüssigen Gesamtkonzept zusammengefasst und
lassen einen das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen
Claire Winter
ist mit „Die verbotene Zeit“ ein großartiger Roman gelungen, der historische
Hintergründe mit persönlichen Schicksalen verbindet und den Leser so von der
ersten Seite an in seinen Bann zieht.
✮✮✮✮✮
Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Diana Verlags.
Ebenfalls erschienen von Claire Winter ist der großartige Roman "Die geliehene Schuld", hier findet ihr meine Besprechung des Romans.
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